Die Bahnhofstraße – Pulsierende Hauptstraße im Wandel der Zeit
Willkommen auf der Bahnhofstraße – einstige Postkutschenroute, heute zentrale Lebensader Alfelds. Mit ihren markanten Leinebrücken, dem historischen Postamt und dem traditionsreichen Kaiserhof ist sie ein Spiegel städtischer Entwicklung und Veränderung.
Erleben Sie, wie sich einer der Alfelder Hauptverkehrsstraßen über die Jahrhunderte gewandelt hat: von beschaulichen Anfängen bis zum modernen Stadtbild. Entdecken Sie historische Ansichten, spannende Geschichten und bedeutende Orte entlang der Strecke – ein Streifzug durch die Geschichte mitten im Herzen Alfelds.
1897 bis 1929
Das Happesche Haus auf der Bahnhofstraße im Jahr 1897. Das Gebäude wurde abgerissen, heute steht an dieser Stelle das Möbelhaus Rössig
Gestern & Heute: Kraftpostfahrer der Reichspost
Wie schnell sich Technik und Ereignisse in der Zeitgeschichte ändern oder gar selber überholen macht uns diese Aufnahme der Kraftpostfahrer der damaligen Reichspost aus dem Jahr 1927 deutlich. Aufgestellt in Reih und Glied posieren die sichtlich stolzen Fahrer vor ihren imposanten Gefährten auf dem Hof des ehemaligen Hauptpostamtes in Alfeld an der Bahnhofstraße. Die Busfahrer bedienten seinerzeit Strecken wie Alfeld-Grünenplan, Alfeld-Gandersheim usw. und waren unverzichtbare Verkehrsmittel. Die Reisezeiten waren um ein vielfaches länger als heute.
Die Busse und Autos haben sich gegenüber der heutigen Zeit nicht nur technisch massiv verändert. Das Leben des „Kraftpostfahrers“ in der damaligen Zeit ist mit dem heutigen Berufsbild absolut nicht mehr zu vergleichen. Der Begriff „Kraftpostfahrer“ durfte durchaus auch als solcher verstanden werden.
2012 zog sich die Post nach vielen Jahrzehnten aus dem bewährten Gebäude an der Bahnhofstraße zurückgezogen und ein neues altes Gebäude im Gewerbegebiet bezogen. Sehr zum Leidwesen der Post-Kundschaft.
2011 als Postamt noch in Betrieb
1930 bis 1949
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Hochwasser 1946 – siehe auch hier
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1950 bis 1959
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Die Postbusgaragen
Die Alfelder Postbus-Garagen im Jahr 1947 auf dem Gelände des ehemaligen Hauptpostamtes an der Bahnhofstraße (siehe oben). Während der hintere hofseitige
Teil sich durch erhebliche zweckmäßige Um- und Anbauten im Laufe der nächsten Jahre nach seiner Inbetriebnahme doch dramatisch veränderte, entwickelte sich das Postamt zum Dreh- und Angelpunkt des Postwesens in Alfeld. Auf dem Hof befand sich u. a. die Kraftpoststelle. Von hier aus starteten die für damalige Zeit mächtigen Kraftomnibusse zu
ihren Überlandtouren.
Mittig auf dem Hof eine mächtige, aber für damalige Zeit durchaus übliche eigene Zapfsäule für den benötigten Kraftstoff. Diese Säule wurde relativ früh rückstandslos vom
Gelände entfernt.
Später gesellte sich in den Fahrzeughallen das Brief- und Paketverteilzentrum dazu. Aufgrund der Tatsache das Alfeld seinerzeit zwei etwas größere öffentliche Postämter vorhalten konnte, gestaltete sich der Umgang mit der Post doch um ein Vielfaches einfacher und komfortabler für den Bürger, als in der heutigen Zeit.
Die Kraftfahrstelle der Deutschen Bundespost wurde in den 1960er Jahren an die „Neue Wiese“ verlegt. Nachdem sich die DBP aus diesem Geschäftsfeld zurückzog war auch dieses Gebäude „über“ und wurde 2007 abgerissen. An dessen Stellen wurde ein Supermarkt errichtet.
Bahnhofstraße 19 – Möbelhaus Rössig
Obiges Foto wurde am 8. Januar 1950 aufgenommen und uns von einem Leser der Alfelder Zeitung zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Bahnhofstraße Nummer 19, vielen heute besser bekannt als „Möbel Rössig“, mit seiner hier noch ursprünglichen Fassade.
Die Firma Rössig wurde 1890 in Brunkensen gegründet und führte bis 1953 von dort aus ihren Geschäftsbetrieb. Vom kleinen Ort an der Glene wagte man den Sprung nach Alfeld in die Bahnhofstraße 19 und eröffnete im Erdgeschoss des Gebäudes neue Ausstellungsräume, die am 23. Mai 1953 eröffnet wurden.
1967 konnte das Gebäude erworben werden. Nur vier Jahre später wurde das ganze Haus umgebaut, fortan standen vier Ausstellungs-Etagen zur Verfügung. In diesem Jahr, also 1971, bekam das Haus seine für damalige Verhältnisse futuristische und zukunftsweisende Fassade.
1960 bis 1969
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Gestern & Heute: Bahnhofstraße Hausnr.: 5a
Das großzügige Anwesen der ehemaligen Alfelder Viehhändler-Dynastie Hartje in den 1950er Jahren.
Im Jahre 1923 residierte die Firma Hartje noch in der Bahnhofstraße 5a, damals als einige von wenigen Alfelder schon mit „Telephon“ (Rufnummer 52) ehe sie kurze Zeit später in die Nr. 8 umzog. Karl Hartje übernahm das Haus vom Alfelder Kaufmann August Normann, vermutlich um die Zeit von 1925 bis 1929 und blieb bis in die 1960/70er Jahre in deren Besitz. In den 2000ern erfolgte ein erneuter Besitzerwechsel. In dieser Zeit erfuhr das komplette Anwesen eine grundlegende Sanierung, wie unser heutiges „Nachher-Bild“ auf äußerst positive Art zeigt.
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1970 bis 1979
1980 bis 1989
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![]() Der Kiosk & Möbel Füllberg |
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Die sogenannten „Schütz’schen Häuser
Die im Alfelder Volksmund genannten „Schütz’schen Häuser“ im Jahre 1981 (Bild oben). Diese Bezeichnung bekamen sie aufgrund des Namens Ihres Eigentümers.
Das Haus ganz links im Bild gehört zwar nicht dazu, bedarf aber sicher einer kurzen Erwähnung, es gehörte früher der bekannten Alfelder Kaufmannsfamilie Normann, die eine Ledergroßhandlung betrieb.
Die beiden Häuser in der Mitte ließ der Schlossermeister Wiegand Senior Anfang des 20. Jahrhunderts bauen. Im linken Haus, der Nr.3, befand sich einstmals eine Conditorei mit Café (Selle), später „Die Gondel“. Im rechten Haus befand sich bis zur Währungsreform ein Tabakwarengeschäft. Kurz danach wurde es geschlossen und große Umbauarbeiten begannen im Erdgeschoss. Hier zog im Anschluss in das Haus Nr.4 ein Herrenausstatter ein. In der Mitte wurde ein Uhrenfachgeschäft eingerichtet. Diese Häuser könnten aber noch viel mehr erzählen.
Heute (Stand 2011), haben sich die Häuser in ihren Grundzügen nicht verändert, das Umfeld aber umso mehr.
1990 bis 1999
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2000 bis heute – von der Kreuzung zum „Sappi“-Kreisel
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Haus Bahnhofstraße Nr. 14
Nachfolgend geht es um eines der Häuser, über die genügend „Geschichten“ bekannt sind, aber eher weniger zur Geschichte. Daher sind wir auch auf Sie, liebe Besucher unserer Seite , auf ein Neues angewiesen. Vielleicht haben Sie mehr Informationen zu diesem imposanten Gebäude, oder gar noch Fotos, gerne auch vom Inneren oder von Veranstaltungen, die auch in diesem Haus zahlreich stattgefunden haben. Darüber würden wir uns sehr freuen.
Sicher ist, dass dieser ab 1898 als Wohn- und Geschäftshaus geplante Neubau für den Alfelder Kaufmann Siebert im Jahr 1899 in die Tat umgesetzt wurde, denn am 12. Januar des Jahres erging die Baugenehmigung durch den damaligen Landrat des Kreises Alfeld.
Viele Geschäfte kamen und gingen, aber auch andere Institutionen fanden Herberge hinter diesen Mauern. So wurde unter anderem in den 1930er Jahren das Haus zum so genannten „Landbundhaus“, zuvor „Kreislandbundhaus“. Zu dieser Zeit hieß die Bahnhofstraße „Adolf-Hitler-Straße“, die Hausnummer 14 blieb. Es war nun das „Haus der Deutschen Arbeitsfront“, eine Gründung der früheren Freien Gewerkschaften. Das Haus hatte neben dem Restaurant „Niedersachsen“ einen größeren Saal in dem ebenso größere Veranstaltungen stattfanden. Hier führten Ernst Schaper und seine tüchtige Schwester das Regiment. Es soll eine hervorragend geführte Gaststätte gewesen sein. Die Geschwister Schaper kamen aus der Föhrster Familie, die den gleichnamigen Dorfkrug betrieben. Familie Schaper war für Ihr gutes Essen bekannt.
In der jüngeren Vergangenheit erfuhr gerade der Restaurations- und Gaststättenbereich immer wieder umfangreiche Veränderungen, auch die Art der Lokalität veränderte sich immer wieder. Hier seien stellvertretend die Discotheken „Why Not“ oder das mittlerweile legendäre „Number One“, vielen besser als der „Schuppen bekannt, genannt.
Wie eingangs erwähnt gibt es noch viel mehr über eines der geschichtsträchtigsten Häuser der Stadt zu erzählen. Wir sind sehr gespannt was Sie und darüber berichten können.
Infos bitte an quincy@alfeld.de