Bahnhofstraße

Die Bahnhofstraße – Pulsierende Hauptstraße im Wandel der Zeit

Willkommen auf der Bahnhofstraße – einstige Postkutschenroute, heute zentrale Lebensader Alfelds. Mit ihren markanten Leinebrücken, dem historischen Postamt und dem traditionsreichen Kaiserhof ist sie ein Spiegel städtischer Entwicklung und Veränderung.
Erleben Sie, wie sich einer der Alfelder Hauptverkehrsstraßen über die Jahrhunderte gewandelt hat: von beschaulichen Anfängen bis zum modernen Stadtbild. Entdecken Sie historische Ansichten, spannende Geschichten und bedeutende Orte entlang der Strecke – ein Streifzug durch die Geschichte mitten im Herzen Alfelds.


1897 bis 1929

Das Happesche Haus auf der Bahnhofstraße im Jahr 1897. Das Gebäude wurde abgerissen, heute steht an dieser Stelle das Möbelhaus Rössig

1901 – Das waren noch Zeiten, kurz nach der Jahrhundertwende. Heute fahren und parken dort nur noch Autos…

 

1905 – So sah es dort einmal aus…. Kinder in zeitgenössischer Kleidung 1900er Jahre – Partie an der Bahnhofstraße
Sehr interessante Perspektive die Bahnhofstraße hinunter in Richtung Bahnhof aus dem Jahre 1907. Im Hintergrund sieht man noch sehr deutlich das alte Wohnhaus an der Göttinger Straße, welches 1963/64 dem Neubau der Alfelder Stadtwerke weichen musste. Ferner ist auf dem Bild rechts noch der „Neue Krug“, der heutige Normannplatz zu sehen

 

Die Bahnhofstraße in Richtung Innenstadt im Jahr 1910. Im Hintergrund ist schon der Kaiserhof zu sehen Ruhe’s Elefanten vor dem Bahnhofshotel in den 1910ern. Vermutlich sind diese gerade mit der Bahn in Alfeld angekommen Die Bahnhofstraße um 1910. Auf Höhe der Mauer im Bild links mündet heute der Gropius-Ring in die Bahnhofstraße. Das Backsteinhaus dahinter musste zwischenzeitlich auch einem Neubau weichen
Einfahrt zum Bahnhofsvorplatz verm. am 20. März 1920. Rechts die Gaststätte „Neuer Krug“ die später zugunsten einer Parkanlage abgerissen wurde. Heute befindet sich dort der Normannplatz. Links das „Bahnhofs-Hotel“. Zum „Neuen Krug“ gibt es einige schöne und weniger schöne Geschichten, die wollen wir aber an einem anderen Ort zu gegebener Zeit erzählen

 

Cafe & Conditorei Selle in der Bahnhofstraße in den 1920er Jahren Die alte Kolkbrücke in den 20er Jahren Das (ehemalige) Postamt auf der Bahnhofstraße. Diese Aufnahme entstand 1927 kurz nach der Fertigstellung des Gebäudes

Gestern & Heute: Kraftpostfahrer der Reichspost

Wie schnell sich Technik und Ereignisse in der Zeitgeschichte ändern oder gar selber überholen macht uns diese Aufnahme der Kraftpostfahrer der damaligen Reichspost aus dem Jahr 1927 deutlich. Aufgestellt in Reih und Glied posieren die sichtlich stolzen Fahrer vor ihren imposanten Gefährten auf dem Hof des ehemaligen Hauptpostamtes in Alfeld an der Bahnhofstraße. Die Busfahrer bedienten seinerzeit Strecken wie Alfeld-Grünenplan, Alfeld-Gandersheim usw. und waren unverzichtbare Verkehrsmittel. Die Reisezeiten waren um ein vielfaches länger als heute.
Die Busse und Autos haben sich gegenüber der heutigen Zeit nicht nur technisch massiv verändert. Das Leben des „Kraftpostfahrers“ in der damaligen Zeit ist mit dem heutigen Berufsbild absolut nicht mehr zu vergleichen. Der Begriff „Kraftpostfahrer“ durfte durchaus auch als solcher verstanden werden.
2012 zog sich die Post nach vielen Jahrzehnten aus dem bewährten Gebäude an der Bahnhofstraße zurückgezogen und ein neues altes Gebäude im Gewerbegebiet bezogen. Sehr zum Leidwesen der Post-Kundschaft.

2011 als Postamt noch in Betrieb

1930 bis 1949

Blick von der Bahnhofstraße Richtung Leinewehr. Im Haus oben links befindet sich heute die Zahnarztpraxis Dr. Langheim. 1933 1930er Jahre – vermutlich heimlich aufgenommene, deswegen vielleicht auch unscharfe Fotos eines SA-Aufmarsches durch die Bahnhofstraße 1930er Jahre – SA-Aufmarsch
Die Zeichen der Zeit Straßenszene der 30er jahre Blick aus dem Kaiserhof – 1930er Jahre
Umzug am Tag der Nationalen Erhebung 01.05.1933 Freischießen 1934 Das Ehrentor zum Freischießen
Marsch durch (in?) eine andere Zeit. Vermutlich Freischießen 1934/1938 Blickrichtung auf das Postamt und Kaiserhof (im Hintergrund) – Aufnahme vermutlich 1942
Kreis Resident Officer – Sitz des Kommandierenden 1946 im Haus Guden – unmittelbar nach Kriegsende Die Alfelder Postbus-Garagen hinter dem Postamt. Siehe auch weiter unten Das Kaffee-Selle in der Adolf-Hitler-Straße (Bahnhofstraße) in den 1940er Jahren

Hochwasser 1946 – siehe auch hier

1950 bis 1959

Haus Guden in den 1950er Jahre Englischer Transporter in den fünfzigern, oder sogar schon nach oder im Jahr 1965, denn… … die Schützenfestfahnen im Hintergrund lassen diese Vermutung zu, denn das ersten Schützenfest nach der Ära Freischießen beging man 1965
Bahnhofstraße 19 – Möbelhaus Rössig Blick die Bahnhofstraße in Richtung Leinstraße Blick von der Leinebrücke Richtung Süd-Ost
1954 Straßenszene in den 1950ern „Alfeld ander Röhre“ 1958

Die Postbusgaragen

Die Alfelder Postbus-Garagen im Jahr 1947 auf dem Gelände des ehemaligen Hauptpostamtes an der Bahnhofstraße (siehe oben). Während der hintere hofseitige
Teil sich durch erhebliche zweckmäßige Um- und Anbauten im Laufe der nächsten Jahre nach seiner Inbetriebnahme doch dramatisch veränderte, entwickelte sich das Postamt zum Dreh- und Angelpunkt des Postwesens in Alfeld. Auf dem Hof befand sich u. a. die Kraftpoststelle. Von hier aus starteten die für damalige Zeit mächtigen Kraftomnibusse zu
ihren Überlandtouren.

Mittig auf dem Hof eine mächtige, aber für damalige Zeit durchaus übliche eigene Zapfsäule für den benötigten Kraftstoff. Diese Säule wurde relativ früh rückstandslos vom
Gelände entfernt.
Später gesellte sich in den Fahrzeughallen das Brief- und Paketverteilzentrum dazu. Aufgrund der Tatsache das Alfeld seinerzeit zwei etwas größere öffentliche Postämter vorhalten konnte, gestaltete sich der Umgang mit der Post doch um ein Vielfaches einfacher und komfortabler für den Bürger, als in der heutigen Zeit.
Die Kraftfahrstelle der Deutschen Bundespost wurde in den 1960er Jahren an die „Neue Wiese“ verlegt. Nachdem sich die DBP aus diesem Geschäftsfeld zurückzog war auch dieses Gebäude „über“ und wurde 2007 abgerissen. An dessen Stellen wurde ein Supermarkt errichtet.

Bahnhofstraße 19 – Möbelhaus Rössig

Obiges Foto wurde am 8. Januar 1950 aufgenommen und uns von einem Leser der Alfelder Zeitung zur Verfügung gestellt. Es zeigt die Bahnhofstraße Nummer 19, vielen heute besser bekannt als „Möbel Rössig“, mit seiner hier noch ursprünglichen Fassade.
Die Firma Rössig wurde 1890 in Brunkensen gegründet und führte bis 1953 von dort aus ihren Geschäftsbetrieb. Vom kleinen Ort an der Glene wagte man den Sprung nach Alfeld in die Bahnhofstraße 19 und eröffnete im Erdgeschoss des Gebäudes neue Ausstellungsräume, die am 23. Mai 1953 eröffnet wurden.
1967 konnte das Gebäude erworben werden. Nur vier Jahre später wurde das ganze Haus umgebaut, fortan standen vier Ausstellungs-Etagen zur Verfügung. In diesem Jahr, also 1971, bekam das Haus seine für damalige Verhältnisse futuristische und zukunftsweisende Fassade.

 

1960 bis 1969

1960er Jahre Baum-Entsorgung 1960er Jahre
vor der Brücken- Apotheke
an der Bahnhofstraße
Blick über die Leinebrücke Richtung „Langheim“ Reisebüro-Kriescher
Radrennen „Deutschland-Tour“ 1962 Englischer Transporter in den fünfzigern, oder sogar schon nach oder im Jahr 1965, denn… … die Schützenfestfahnen im Hintergrund lassen diese Vermutung zu, denn das ersten Schützenfest nach der Ära Freischießen beging man 1965
Der Kaiserhof auf der Ecke Bahnhofstraße/Ziegelmasch. Diese wunderschöne Aufnahme stammt aus dem Jahre 1964. Hinten blinzelt noch der alte Kiosk durch… Kopfsteinpflaster bis zur Burgfreiheit Die Hauptpost im Jahre 1964. Das waren noch Autos, kein Mensch sprach von Schadstoffbelastung…
Weihnachtszeit 1964 Winterstimmung 1967

Gestern & Heute: Bahnhofstraße Hausnr.: 5a

Das großzügige Anwesen der ehemaligen Alfelder Viehhändler-Dynastie Hartje in den 1950er Jahren.
Im Jahre 1923 residierte die Firma Hartje noch in der Bahnhofstraße 5a, damals als einige von wenigen Alfelder schon mit „Telephon“ (Rufnummer 52) ehe sie kurze Zeit später in die Nr. 8 umzog. Karl Hartje übernahm das Haus vom Alfelder Kaufmann August Normann, vermutlich um die Zeit von 1925 bis 1929 und blieb bis in die 1960/70er Jahre in deren Besitz. In den 2000ern erfolgte ein erneuter Besitzerwechsel. In dieser Zeit erfuhr das komplette Anwesen eine grundlegende Sanierung, wie unser heutiges „Nachher-Bild“ auf äußerst positive Art zeigt.

1970 bis 1979

1970 Sanierungsarbeiten an der Bahnhofstraße, 1970er Die Brückenapotheke – 1970er Jahre 1970er
Postamt 1 von den Leinewiesen (Vormasch) aus gesehen Reisebüro Kriescher Schützenfest 1971. Dazu gibts auch einen Super8-Film 1971
1971 Blick in Richtung ehemaliges Bahnhofshotel 1970 1975 1975
1976 Seinerzeit ein immer wiederkehrendes Bild – Manöver in und um Alfeld – 1977 1977 1978
1978 Winter 1979

1980 bis 1989

Bahnhofstraße Ecke Steinbergstraße in den frühen 1980er Jahren. Heute gehört diese Einmündung zum Walter-Gropius-Ring) Fast die gleiche Perspektive, diesmal in color

Der Kiosk & Möbel Füllberg

1980er Jahre
Früher war alles schöner, oder? – Zumindest aber entspannter 1981 wird das sog. „Guden’sche“ Haus abgebrochen, dass der Einmündung der neuen Süd-Ost-Tangente weichen muss siehe auch hier: 11.06.1981
Die klassische Ansicht: die Bahnhofstraße in Richtung Leinstraße Einfahrt zu „ESSO im Zentrum“ und zum Reisebüro Kriescher Die sog. „Schütz’schen-Häuser“ Schnellrestaurant „Büttner“ und daneben die heute schon legendäre „Gondel“
1987

Die sogenannten „Schütz’schen Häuser

Die im Alfelder Volksmund genannten „Schütz’schen Häuser“ im Jahre 1981 (Bild oben). Diese Bezeichnung bekamen sie aufgrund des Namens Ihres Eigentümers.
Das Haus ganz links im Bild gehört zwar nicht dazu, bedarf aber sicher einer kurzen Erwähnung, es gehörte früher der bekannten Alfelder Kaufmannsfamilie Normann, die eine Ledergroßhandlung betrieb.
Die beiden Häuser in der Mitte ließ der Schlossermeister Wiegand Senior Anfang des 20. Jahrhunderts bauen. Im linken Haus, der Nr.3, befand sich einstmals eine Conditorei mit Café (Selle), später „Die Gondel“. Im rechten Haus befand sich bis zur Währungsreform ein Tabakwarengeschäft. Kurz danach wurde es geschlossen und große Umbauarbeiten begannen im Erdgeschoss. Hier zog im Anschluss in das Haus Nr.4 ein Herrenausstatter ein. In der Mitte wurde ein Uhrenfachgeschäft eingerichtet. Diese Häuser könnten aber noch viel mehr erzählen.
Heute (Stand 2011), haben sich die Häuser in ihren Grundzügen nicht verändert, das Umfeld aber umso mehr.

1990 bis 1999

1995 Das ehemalige Reisebüro Kriescher mit der Einfahrt zur Tankstelle… „ESSO Im Zentrum“ von Siegfried Osthoff unmittelbar vor deren Abriss 1996 Blick in Richtung Leinstraße 1997. Hier noch ohne den neuen Kreisel 1997. Auch der „China-Mann“ hat verspielt… (Insider)

2000 bis heute – von der Kreuzung zum „Sappi“-Kreisel


Haus Bahnhofstraße Nr. 14

Nachfolgend geht es um eines der Häuser, über die genügend „Geschichten“ bekannt sind, aber eher weniger zur Geschichte. Daher sind wir auch auf Sie, liebe Besucher unserer Seite , auf ein Neues angewiesen. Vielleicht haben Sie mehr Informationen zu diesem imposanten Gebäude, oder gar noch Fotos, gerne auch vom Inneren oder von Veranstaltungen, die auch in diesem Haus zahlreich stattgefunden haben. Darüber würden wir uns sehr freuen.

Sicher ist, dass dieser ab 1898 als Wohn- und Geschäftshaus geplante Neubau für den Alfelder Kaufmann Siebert im Jahr 1899 in die Tat umgesetzt wurde, denn am 12. Januar des Jahres erging die Baugenehmigung durch den damaligen Landrat des Kreises Alfeld.

Viele Geschäfte kamen und gingen, aber auch andere Institutionen fanden Herberge hinter diesen Mauern. So wurde unter anderem in den 1930er Jahren das Haus zum so genannten „Landbundhaus“, zuvor „Kreislandbundhaus“. Zu dieser Zeit hieß die Bahnhofstraße „Adolf-Hitler-Straße“, die Hausnummer 14 blieb. Es war nun das „Haus der Deutschen Arbeitsfront“, eine Gründung der früheren Freien Gewerkschaften. Das Haus hatte neben dem Restaurant „Niedersachsen“ einen größeren Saal in dem ebenso größere Veranstaltungen stattfanden. Hier führten Ernst Schaper und seine tüchtige Schwester das Regiment. Es soll eine hervorragend geführte Gaststätte gewesen sein. Die Geschwister Schaper kamen aus der Föhrster Familie, die den gleichnamigen Dorfkrug betrieben. Familie Schaper war für Ihr gutes Essen bekannt.

In der jüngeren Vergangenheit erfuhr gerade der Restaurations- und Gaststättenbereich immer wieder umfangreiche Veränderungen, auch die Art der Lokalität veränderte sich immer wieder. Hier seien stellvertretend die Discotheken „Why Not“ oder das mittlerweile legendäre „Number One“, vielen besser als der „Schuppen bekannt, genannt.

Wie eingangs erwähnt gibt es noch viel mehr über eines der geschichtsträchtigsten Häuser der Stadt zu erzählen. Wir sind sehr gespannt was Sie und darüber berichten können.
Infos bitte an quincy@alfeld.de