Weiße Erde

Weiße Erde: „Uper witten Iere“ ist eine alte, im Volksmunde noch heute lebende Benennung, die auf die hier anstehenden mergeligen Süßwasserkalke zurückgeht (heute Walter-Gropius-Ring).
Die Weiße Erde mündet auf der einen Seite in die Hildesheimer Straße, auf der anderen in den Walter-Gropius-Ring.

1950er Jahre – Blick in Richtung Kalandstraße. Kinder beim „füttern“ der Tiere der Tierhandlung Ruhe – Ein eher seltenes Fotos aus der Sammlung Püscher.

Obiges Bild zeigt die Straße zum Ende der 1960er Jahre (vermutlich 1968), die hier noch gänzlich unbefestigt ist und auch noch den Namen „Weiße Erde“ trägt, ehe diese Mitte der 1980er Jahre im Zuge des Baues der Alfelder Ortsumgehung den Namen „Walter-Gropius-Ring“ bekam. Im Hintergrund ein Lagerschuppen der Alfelder Firma „Meyer am Markt“, davor ein zeittypischer LKW, ein „Rundhauber“.  Wohl fast unmittelbar nach Entstehung dieser Aufnahme wurde die Straße mit einer festen Asphaltdecke versehen.

1969

1960er oder schon 1970er Jahre2

2008

Gestern & Heute

Heute undenkbar: entspanntes spazieren gehen auf dem heutigen Walter-Gropius-Ring. 1960er Jahre & 2016

Weiße Erde Ecke Antonianger

Hätten Sie diese Ansicht auf Anhieb erkannt? Falls nicht ist das nicht verwerflich, denn die Ecke Weiße Erde, (heute Walter-Gropius-Ring) und dem Antonianger zeigt sich mittlerweile in einem ganz und gar anderen Bild.
Diese, für das Jahr 1960 durchaus übliche Szenerie die reich an zeittypischen Details ist, hat sich mit den auslaufenden 1970er Jahren komplett verändert. Wo hier noch eine Rasenfläche das Ende der Weißen Erde markiert, fahren heute hunderte von Autos links in Richtung Innenstadt, ein Spielplatz wurde seinerzeit angelegt und von den Kindern der angrenzenden Straße dankbar genutzt.
Wie an vielen Stellen der Stadt verteilt befand sich auch im Eckhaus Antonianger 13 ein Rewe Lebensmittelgeschäft, das ab den 1950er Jahren unter dem Namen „Ach“ eingetragen war. Danach erscheinen im Zusammenhang mit dem Geschäft Namen wie Spengler und Suhr. Neben dem Ladeneingang das allgegenwärtige Underberg-Blechschild mit obligatorischem Außenthermometer. An der Straße warten noch die Blechmülltonnen der Alfelder Müllabfuhr auf ihre Abholung. Die Dame ganz rechts im Bild schreitet augenscheinlich sehr entschlossen in Richtung des Ladens um die letzten Dinge für das bevorstehende warme und vor allem selbstgekochte Mittagessen einzuholen, das zu dieser Zeit durchaus noch üblich war. Diese Zeiten haben sich geändert, das Haus ist aber geblieben.


1978 – Die neue Tangente fast fertig

Ende der 1970er Jahre ist durch den immer mehr zunehmenden, stetig steigenden Verkehr nicht nur die Leinstraße in Alfeld mit dem Durchgangsverkehr völlig überfordert. Der von langer Hand geplante Bau des Walter-Gropius-Rings schafft Anfang/Mitte der 1980er Jahre im Zusammenspiel mit der unmittelbar darauf neu gebauten Nordtangente die nötige Entlastung. Zusätzlich bekam die Stadt so die Möglichkeit, die Leinstraße zum Ende des Jahrzehnts zu sanieren und zur Fußgängerzone umzufunktionieren. Obiges Bild zeigt den im Bau befindlichen östlichen Teil des Rings im Jahr 1978.
Gut zu erkennen ist die neu erstellte Brücke über die Warne, die deutlich breiter gebaut wurde als die vorherige. Brücke. Im Hintergrund ist der Antonianger zu sehen, wie er in seiner ursprünglichen Führung durchgängig von der Bismarckstraße kommend in Richtung Gymnasium verlief. Im Zuge des Baus der Straße musste die Verkehrsführung von vielen Straßen rund um den Sindelberg geändert werden.

1985 – Die Orientierungsstufe an der „Weißen Erde“

1998 – Baugebiet Gropius-Ring

Nachfolgendes Bild aus der jüngeren Alfelder Geschichte führt uns heute an den Walter-Gropius-Ring im Jahr 1998.

Viele jüngere Einwohner, oder zumindest die, die den Kindergarten Gabelsberger Straße besuchen durften, haben den hier gezeigten Bauplatz ganz sicher anders in Erinnerung. Vor dem Bau des Gropius-Ringes war es DIE Spielwiese des Kindergartens die an Weitläufigkeit nicht zu überbieten war. Wir Kinder haben hier viele schöne Stunden verbracht, sehr zum Leidwesen der Erzieherinnen verstecken gespielt oder Fußball gebolzt, selbst Schlitten konnte man im Winter hier fahren, da es die heutige Böschung am Kindergarten damals schon gab.

Mit dem Bau der Entlastungsstraße zum Ende der 1970er Jahre fiel diese Spielmöglichkeit weg, da die Straße von diesem Zeitpunkt an genau durch die Wiese führen sollte.
Bis 1998 lag diese Fläche weitestgehend brach, ehe sie von einem Bauunternehmer für den Bau der heutigen, uns bekannten „Reihenhaussiedlung“ gekauft und verwendet wurde. Die letzten der fertiggestellten Reihenhäuser fanden allerdings sehr schleppend ihre Eigentümer.


Nachfolgend eine paar Bildimpressionen der „Siedlung“ aus den Jahren 2007 und 2010


ab 2022: Neubau des „Medizinischen Versorgungszentrums“ MVZ 

Auf dem Grundstück des Friedhofs, bzw. der ehemaligen Friedhofsverwaltung mit seinen angrenzenden Gewächshäusern ist in etwa 17 Monaten Bauzeit zwischen August 2022 und Dezember 2023 ein dreigeschossiges Gebäude mit vorgelagertem Treppenhaus und Aufzug sowie einem eingeschossigen Gebäudeteil entstanden.
Zuvor wurde übergangsweise ein Provisorium aus Containern als MVZ aufgestellt, ehe es im März 2024 in den Neubau umzog.

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