1784 – 1859. Komponist. Seine Vorfahren waren Ratsbader* in Alfeld.
Der erste Vertreter der Familie Spohr in Alfeld war der Ratsbader und Chirurgus Christoph Spohr. Er wohnte in der Perkstraße. Als Bader betreute er die Badestuben (stoven), setzte Schröpfköpfe, ließ zur Ader, schnitt Hühneraugen, zog Zähne und behandelte als Chirurgus Knochenbrüche und Wunden. Die Alfelder Badestuben befanden sich in der Häuserzeile im Süden des St. Nicolai-Kirchhofes und dienten im 17. Jahrhundert als Dienstwohnungen der Hebamme, der Stadtpfeifer und Stadtmusikanten. Der Nachfolger von Christoph Spohr wurde 1679 sein Sohn Franz. Er hatte als Besitzer eines Großbürgerhauses die Braugerechtigkeit und war Bader, Barbier, Chirurgus, Lehrer an der Opfermannsschule und angeblich auch Scharfrichter und Abdecker. Sein Sohn und der Großsohn wiederum waren zeitweise Lateinschulkonrektoren. Der Großsohn des letzteren, Ludwig beziehungsweise Louis Spohr, hielt sich längere Zeit bei der Verwandtschaft in Woltershausen auf und wanderte als Zwölfjähriger zweimal wöchentlich nach Alfeld zur Geigenstunde. Er wurde später ein berühmter Komponist. Außerdem führte er am 10. April 1820 den Taktstock zum Dirigieren eines Orchesters ein.
Quelle: „Kleine Alfelder Kulturgeschichte“ von Rosemarie Gonschorek und Gerhard Kraus
Obiger Text ist historisch nicht zweifelsfrei belegbar.
*Nicht zweifelsfrei bewiesen
Quelle: Alfelder Zeitung vom 19.04.2014
Quelle: Alfelder Zeitung vom 17.04.2025