Die Stadt wurde im Mittelalter durch eine Mauer, einen davor liegenden und noch schwach erhaltenen Graben und den mittlerweile zur Straße ausgebauten Wall geschützt.
1905
Blick auf die „Alte Zellulose“ in den 1940er Jahren
Südwall Ecke Winzenburger Straße
Der Südwall, so wie wir ihn heute kennen, gibt es erst seit den 1970er Jahren. Bis dahin war diese heute mehr oder minder wichtige Verkehrsverbindung, die von der Burgfreiheit zur Winzenburger und Seminarstraße bergauf führte, nichts anderes als ein „Trampelpfad“ bzw. mehr oder weniger befestigter Weg. Dieser Weg führte an der oft übel riechenden alten Zellulose vorbei, wie auf nachfolgendem Foto aus dem Jahre 1963 ersichtlich.
Wo sich heute der Parkplatz befindet, stand die ehemalige Öl- und Grützemühle, hier im Bild links. Bereits 1952 sollte das Haus wegen Baufälligkeit abgerissen werden, aber durch die seinerzeit noch überall herrschende Wohnungsnot bekam das Haus noch eine Gnadenfrist, ehe es 1972 der Planierraupe zum Opfer fiel. Von diesem Zeitpunkt an vergrößerte sich der Südwall allmählich zu einer Straße, wie auf dem Foto aus dem Jahr 2013 unschwer zu erkennen ist.
Auch die das Bild beherrschende Bauten der alten Zellulose-Fabrik verschwanden im Lauf der darauffolgenden Jahre von der Bildfläche. Neben der Mühle wurde ab 1970/71 das Hallenbad gebaut, das mittlerweile auch wieder abgerissen worden ist um Platz für eine Wohnanlage zu schaffen.
Die historische Aufnahme entstand übrigens von keinem geringeren als den Alfelder Fotografen Eberhard Püscher, aus dessen Wohnung an der Winzenburger Straße.
1964 – Der Südwall noch nicht befestigt
Im Süden der Altstadt lagen zahlreiche Hausgärten. Sie versorgten die Bevölkerung mit Gemüse, Beeren und Obst. Unterteilt waren die oft langgestreckten Grundstücke durch die Reste der ehemaligen Stadtmauer. Die Hinterhäuser von Paulistraße und Klinsberg dienten der Lagerung von Waren bzw. als Wohn- und Werkstätten. Die nachfolgende Aufnahme aus dem Jahr 1972 zeigt die rückwärtige Ansicht der Druckerei Stegen.
Dieser Teil der Altstadt Alfelds hat eine radikale Umgestaltung erfahren, wie kaum ein anderer Bereich der Stadt. Die ehemaligen Gärten wurden größtenteils zu Parkflächen umgewandelt, Garagen wurden errichtet und kleinere, privat genutzte Gärten liegen jetzt vor den erhalten gebliebenen Hinterhäusern, wie das folgende Vergleichsbild deutlich aufzeigt. Gegenüberliegend des Südwalles befand sich die „Alte Zellulose“, die vielen Alfeldern heute durch Ihren besonderen „Duft“ bekannt sein dürfte…

1976 – Das Gartencenter Röttger

1980er Jahre – Der Anbau der Kreissparkasse ist noch nicht gebaut
1982 – Die guten alten Straßenschilder aus Emaille |
1990er Jahre – Dieses kleine Häuschen ist heute zu einem echten Schmuckstück geworden |
1995 – Blick hinunter |
2005 |
Gestern & Heute
1980er Jahre |
2020 |
1988 |
2023 |
Umbau des Geschäfts Dettmer zu einer Postfiliale
Man mag es kaum glauben, aber seit dem auf dem nachfolgenden Foto gezeigten Umbau des Spiel- und Haushaltswarenfachgeschäftes Dettmer sind auch schon wieder 25 Jahre ins Land gegangen (Stand 2025). Als wäre es gestern gewesen…
Wir sehen die rückwärtige (Südwall) Ansicht des Geschäftes während der Umbauarbeiten zur heutigen Postfiliale im Jahr 2000.
Der Haupteingang von Dettmer befand sich in der Paulistraße, mit einer großen Schaufensterfläche. Wer erinnert sich nicht gerne an die in der vornehmlich zur Weihnachtszeit im Schaufenster aufgebaute Märklin-Eisenbahn? Als Kinder drückten wir uns die Nase an der Scheibe platt um der Bahn auf ihrer Fahrt im Kreis zuzusehen. Es war aus heutiger Sicht für ein Einzelhandelsgeschäft ein unvorstellbar großer Laden, man konnte unter anderem vom Haupteingang bis zum Südwall durchgehen. Nach Schließung des Geschäfts wurde das gesamte Haus umgebaut, im parkplatzseitigen Hintergebäude befand sich Anfangs eine Goldschmiedewerkstatt, ins Hauptgebäude zogen ein Sonnenstudio, eine Krankenkasse und wie bereits beschrieben, die Post ein. Ob sich letztere nach Schließung der Hauptpost in der Bahnhofstraße damit einen Gefallen getan hat sein dahingestellt.
Nachtrag 2025: Alle genannten Geschäfte sind zwischenzeitlich aus dem Gebäude ausgezogen.
2013
Blick auf die Burgfreiheit im Wandel der Jahre
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2023




