Berufsbildende Schulen (BBS)

Baugeschichte: 1974 wurde begonnen, das Raumprogramm aufzustellen und die Standortfrage zu klären, 1975 wurde der Architektenwettbewerb ausgeschrieben und der Kreistagsbeschluss über den Bau gefasst. 1976 wurden die 43 eingereichten Arbeiten ausgestellt und der Entwurf des Architekten Krebs mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Im nächsten Jahr wurden die schulaufsichtliche Genehmigung und 1978 auch die Baugenehmigung erteilt. Der harte Winter zögerte den Baubeginn um fast 3 1/2 Monate hinaus, doch damals hoffte man trotzdem, im Sommer des kommenden Jahres den ersten Teilbereich beziehen zu können.

1978 wurde tatsächlich mit dem Bau der heutigen Berufsbildenden Schulen, kurz „BBS“, begonnen. Auf bis dahin freiem Gelände wurde das „Gewächshaus“ erbaut. Gelegentlich wurde dieses Gebäude auch für nichtschulische Veranstaltungen genutzt, wie z.B. der Alfelder Informationsmesse AIM, der Hobbybörse usw.

1968 – noch keine BBS

So sah es 1969 aus, freie Ackerfläche

Das obige Foto aus dem Jahr 1969 zeigt einen Feldweg, der kurze Zeit später zur Hinrich-Wilhelm-Kopf-Straße ausgebaut wird.
Das auf dieser Aufnahme noch unbebaute Feld wird Bauplatz für den geplanten Komplex der Berufsbildenden Schulen und später auch der Sporthalle.
Im Sommer 2010 (Bild untern) ist bedingt durch den Bewuchs und der Bebauung ein freier Blick auf die BBS nicht mehr möglich.

Die ersten drei Bilder zeigen den Beginn der Bauarbeiten, die mit massiven Erdbewegungen 1978 begannen. Es folgen Fotos der Rohbauphase um 1978/79, sowie die nächsten drei mit der Fertigstellungsphase des ersten Bauabschnittes 1981 bis 1983.

Die Bauphasen 1978, 1981, 1983


18.12.1979 – Richtekrone über , ,Jahrhundertbauwerk“

Alfelds neues Berufsschulzentrum im Rohbau fertiggestellt
Seit gestern Nachmittag flattern die bunten Bänder an der Richtekrone über dem neuen Zentrum der berufsbildenden Schulen in Alfeld. Dieses von Bürgermeister Köhler ein „Jahrhundertbauwerk“ genannte größte und teuerste öffentliche Gebäude in Alfeld wurde noch vom alten Landkreis geplant und geht nun unter dem neuen seiner Vollendung entgegen – ein sichtbares Zeichen dafür, dass die Sachaufgaben bleiben, auch wenn die Grenzen der Gebietskörperschaften sich verändern.
Regen und Wind machten die Feier auf der Baustelle zu einer eher unangenehmen Pflichtübung. Dennoch war die Freude groß, dass man trotz der Verzögerung durch den letzten harten Winter ungefähr im Zeitplan bleiben konnte.

Landrat Friedrich Deike hieß die vielen Ehrengäste herzlich willkommen, unter ihnen besonders den früheren Landrat des Kreises Alfeld Wilhelm Hinsehe und den ehemaligen Oberkreisdirektor Herbert Lüdicke, die nach seinen Worten an hervorragender Stelle dieses Werk zu planen begonnen haben. Er begrüßte die Fraktionsvorsitzenden des Kreistags sowie die Mitglieder des Bau- und des Schulabschlusses, Oberkreisdirektor Ernst Kipker, die Leiter des Bau- und des Schulamtes, Bürgermeister Ludwig Köbler, den Leiter des Stadtbauamtes und die Direktoren der Berufsschule, den Hildesheimer Architekten Krebs und seine Mitarbeiter sowie die Mitarbeiter alle am Bau beteiligten Firmen.
Danach gab der Landrat einen kurzen Abriss der Baugeschichte: 1974 wurde begonnen, das Raumprogramm aufzustellen und die Standortfrage zu klären, 1975 wurde der Architektenwettbewerb ausgeschrieben und der Kreistagsbeschluss über den Bau gefasst. 1976 wurden die 43 eingereichten Arbeiten ausgestellt und der Entwurf des Architekten Krebs mit dem ersten Preis ausgezeichnet. Im nächsten Jahr wurden die schulaufsichtliche Genehmigung und 1978 auch die Baugenehmigung erteilt. Der harte Winter zögerte den Baubeginn um fast 3 1/2 Monate hinaus, doch hoffe man trotzdem, im Sommer des kommenden Jahres den ersten Teilbereich beziehen zu können.
Landrat Deike nannte das Berufsschulzentrum das größte Bauwerk der Stadt Alfeld, wobei die großen Industriebauten allerdings außer Betracht bleiben. Die Gesamtfläche des Berufsschulzentrums bezifferte er auf 63 000 qm, die Hauptnutzfläche auf 15 000 qm, 80 000 Kubikmeter Raum wurden umbaut, 50 000 Kubikmeter Erde bewegt. Die Deckenflächen bedecken 15 500 qm, verbaut wurden 12 000 Kubikmeter Beton und eine Tonne Stahl. Auf der Baustelle waren stets 50 Arbeitskräfte zeitweise 100 beschäftigt. Die Baukosten belaufen sich auf rund 40 Millionen DM. Auch weiterhin wünschte Friedrich Deike den Planern und den bauausführenden Firmen eine glückliche Hand.
Architekt Krebs hob hervor, dass man vier Jahre nach dem Wettbewerb jetzt das Richtefest feiern könne. Er dankte dem Schul- und dem Bauamt für die gute Zusammenarbeit und auch den beteiligten Firmen für ihre gute, harmonische Arbeit. Er erläuterte dann die Entwurfsidee, die nicht von einer hochragenden Baugruppe, sondern von sich in den Hang schmiegenden Gebäuden ausgegangen sei, deren Dächer später noch bepflanzt werden sollen.

Bürgermeister Köbler dankte im Namen des Alfelder Rates und der Stadtverwaltung dafür, dass die Gebäude in so relativ kurzer Zeit errichtet und damit Beschlüsse des alten Landkreises Alfeld in die Tat umgesetzt wurden. Er nannte f die Schule das größte und teuerste Bauwerk der öffentlichen Hand, das je in Alfeld errichtet wurde und das man daher mit Recht ein Jahrhundertbauwerk nennen könne. Er dankte dem Landkreis Hildesheim dafür, dass er zusammen mit der Orientierungsstufe rund 55 Millionen DM für Schulbauten in Alfeld ausgebe. Allen Schülern und Lehrern, die demnächst in dieses Schulzentrum einziehen, wünschte er schon jetzt alles Gute.
Herzlicher Dank war auch das Grundthema der Ansprache von Oberstudiendirektor Oskar Scheibe, der den Planern in den Behörden und Architektenbüros ebenso Anerkennung zollte wie den Mitgliedern seines Kollegiums. Die Größenordnung des Schulzentrums umriss er mit der Anmerkung, dass hier über 100 Lehrer 2000 Schüler in mehr als hundert Klassen unterrichtet werden. Das Berufsgrundbildungsjahr und das Berufsvorbereitungsjahr sollen als erste in die neuen Gebäude einziehen, womit der besondere Stellenwert dieser neuen Bildungseinrichtungen unterstrichen wird.
Der zünftige Richteschmaus fand in der Gastwirtschaft Reinhardt in Langenholzen statt, wo sich die Festgäste aus aktuellem Anlass mit der „Vergabeordnung für Brägenwürste“ vertraut machen konnte und damit neben fachlichen Gesprächen auch der Humor zu seinem Recht kam.

Quelle: Heinz Linke – Alfelder Zeitung vom 18.12.1979


1983 – Der fertige erste Bauabschnitt

ab 1989 – Bau der Sporthalle

Als im Mai 1990 der Richtkranz über der Sporthalle an den Berufsbildenden Schulen wehte, da freuten sich alle auf einen zügigen Fortgang der Bauarbeiten. Doch die Sportler mussten sich noch etwas gedulden. Im Dezember 1990 wurde bekannt, daß sich die Fertigstellung des 7,8-Mio-Projektes (Anmerkung: D-Mark) um ein halbes Jahr verzögert.

2011 – Eingebettet im Hang des Eibergs

2016 – Blick auf das „Atrium“ der BBS