Leinebrücke

Die Leinebrücke ist die Hauptverbindung zwischen dem nordwestlichen und südöstlichen Teil Alfelds.
Bis zum Bau der Nordtangente war sie die einzige städtische Überbrückung zwischen diesen beiden Teilen.
In Bildern festgehalten sind drei verschiedene Konstruktionen der Leinebrücke, inkl. des Baus der heutigen Brücke. Während sich die Brücke nur selten gewandelt hat unterlag besonders das Umfeld im Laufe der Jahre starken Veränderungen…

       

       

       

1927

Bau der neuen, aktuellen Leinebrücke 1928-1930

Die alte Alfelder Leinebrücke im „Exil“
Sie wurde 1930 abgerissen und steht heute bei Sudheim im Kreis Northeim

Fast genau 34 Jahre ist es her, als man sich in Alfeld mit dem Gedanken trug, die alte eiserne Bogenbrücke durch eine neue zu ersetzen. Sicher wissen es nicht viele Einwohner unserer Stadt, dass diese alte Brücke ‚ noch heute ihren Dienst tut. Damals war sie den Alfeldern nicht mehr gut genug, und heute ist sie in der Nähe von Sudheim bei Northeim fast zu einem Wahrzeichen geworden. Gewiss, der charakteristische Bogen fehlt, aber dass es sich um die im Juli 1930 zunächst verschobene und dann abtransportierte alte Alfelder Brücke handelt, ist noch deutlich zu erkennen. Wer es dennoch nicht glauben will, der kann auf einer schwarzen Eisentafel lesen:

„Unter Verwendung eines Überbaues der Leinebrücke Alfeld, neu gebaut 1930″.

Inmitten einer idyllischen Landschaft, zwischen hohem Schilf und grünen Birken, verbringt sie seit 34 Jahren einen „geruhsamen Lebensabend“. Dabei sieht sie auch heute noch sehr rüstig aus. Selbst unser Mitarbeiter braucht keine Angst zu haben, mitsamt der Brücke in die Leine zu stürzen, denn die alte Eisenkonstruktion macht einen äußerst stabilen Eindruck.

Die großen Umbauarbeiten begannen in Alfeld am 18. Juni 1930 mit dem Abbruch der Flutbrücke, im Volksmund Kolkbrücke genannt Während der Bauarbeiten wurde der Verkehr damals über eine hölzerne ‚Notbrücke geleitet. Genau einen Monat später war die Kolkbrücke, die überaus starke Unterbauten hatte, bereits zur Hälfte abgebrochen. Auf die hölzerne Notbrücke, die zu dieser Zeit neben der alten Leinebrücke gebaut wurde, setzte man Anfang August die eiserne Brücke auf. Wie die „Alfelder Zeitung“ damals berichtete, ging die Verschiebung der Leinebrücke überraschend schnell vonstatten. Es dauerte nur zwei Tage, bis die Fußgänger über die Interimsbrücke gehen konnten. Der Fahrverkehr war während der zwei Tage gesperrt, während die Fußgänger die Leine über eine Notbrücke, die am Wehr entlang führte, passierten.

Freitag, 01. August 1930 (Alfelder Zeitung): „Die Verschiebung der Leinebrücke ist heute morgen in Angriff genommen worden. Z. Z., etwa elf Uhr, sind die Arbeiten soweit fortgeschritten, dass die eigentliche Verschiebung vorsichgehen kann. Heute morgen gegen vier Uhr wurde die Brücke gesperrt und der Fußgängerverkehr über den Notsteg am Wehr geleitet, während der Fuhrverkehr über die Brücken in Freden, Wispenstein und Brüggen erfolgt. Den Absperrungsdienst und die Regelung des Verkehrs über den Notstieg versehen Mitglieder der Freiwilligen Feuerwehr in Gemeinschaft mit der städtischen Polizei. Die Brücke zwischen den beiden Uferpfeilern im Gewicht von etwa 80 Tonnen, also 1800 Zentnern, wurde von ihren Verbindungen mit den Pfeilern gelost, so dass sie jetzt nur noch auf den provisorischen Gerüsten ruht. Sie bestehen aus Unterbauten aus hölzernen Eisenbahnschwellen, über denen quer starke T-Träger liegen. Diese tragen eiserne Laufkatzen, auf die der gesamte Oberbau der Brücke gehoben wurde.
Um die Verschiebung der etwa 80 Meter langen Brücke gleichmäßig vollziehen zu können, sind die Laufschienen mit Zeichen versehen, nach denen die Verschiebungsarbeit peinlich genau reguliert werden kann. Auch gegen eine Verkantung sind Sicherungen getroffen, so dass nach menschlichem Ermessen die Verschiebung ohne Zwischenfälle vorsichgehen muss. Die Arbeiten erregen naturgemäß großes Interesse, wenn auch ein Menschenandrang, wie er befürchtet wurde, nicht zu verzeichnen ist. Wie uns berichtet wird, war die Verschiebung gegen ein Uhr mittags schon zur Hälfte glatt vollzogen“.

Am 06. August 1930 schreibt die Alfelder Zeitung: „Wer einige Jahre von Alfeld abwesend war und in der nächsten Zeit zurückkehrt, der wird sich auf seinem Wege vom Bahnhof nach der Stadt verwundert umsehen und die großen Veränderungen bestaunen. Den Neuen Krug sucht das Auge vergeblich. An seiner Stelle befindet sich ein großer freier Platz, Die alten Brücken sind verschwunden. Die hochgeschwungenen Bogen der Leinebrücke, die so charakteristisch für den Eingang zur Stadt waren, werden fehlen, und an ihrer Stelle wird sich ein moderner Brückenbau über den Fluss spannen, im einheitlichen Zug mit der neuen Flutbrücke über den „Kolk“ und an einer anderen Stelle,.. „jedoch sind die mit der Ausführung des‘ Baues verbundenen Verkehrsstörungen bei weitem nicht so fühlbar geworden, wie man vorher befürchtete. Im Laufe eines halben Tages wurde der zu verschiebende Oberbau der Brücke gehoben und auf Räder gebracht. Als zwei Stunden später noch viele Schaulustige kamen, um diese Meisterleistung der Technik zu bewundern, war die Verschiebung bereits vollendet“.
Ein Teil der alten Alfelder Eisenbrücke, von der hier die Rede ist, wurde im gleichen Jahr nach Sudheim gebracht, wo sie noch heute über die Leine führt und sich dort, allen damaligen Prognosen zum Trotz, sehr gut in das Landschaftsbild einfügt. Wer sie heute als älterer Alfelder betritt, wird sich bestimmt an die zu damaligen Zeiten Aufsehen erregenden Abbrucharbeiten in unserer Stadt erinnern.

NACHTRAG: Wir haben, neugierig wir wir sind, die Geschichte der alten Leinebrücke nachrecherchiert.
Im Zuge des Straßenausbaus zu Beginn der 1990er Jahr im Bereich der Brücke bei Sudheim ist der Teil „unserer“ Leinebrücke“ der Straßensanierung und Verbreiterung zum Opfer gefallen und daher endgültig verschrottet worden.

 

Die heutige Version.

1930 – 1960

         
 

 

         

         

1960 – 1980

 

 

         

 

         

         

 

         

1980 – heute

1981

 

1990er

 

1990er