1965

Kein leichtes Jahr – aber doch ein gutes
Alfelder Rückblick auf die letzten zwölf Monate

Im Zeitungsband eines Jahres ist ein Stück Heimatgeschichte enthalten. Er spiegelt nicht nur die Ereignisse, sondern zeigt zu einem guten Teil auch, wie sie entstanden sind, wie manches Projekt in Mühen und Kämpfen reifte und Gestalt gewann. Er lässt auch erkennen, welchen Beitrag mitunter die Zeitung selbst als Forum der öffentlichen Auseinandersetzung bei diesem Prozess leistete. In einem Rückblick kann vieles nur sehr summarisch gestreift werden, manches Wichtige Muss unerwähnt bleiben, mancher Name wird nicht genannt. Und doch ist man immer wieder erstaunt über die Fülle der Begebenheiten in einer kleinen Stadt und auch von den Leistungen, die in einem Jahr vollbracht wurden.

Eines der größten und kostspieligsten Vorhaben des letzten Jahres war der Umbau des alten Krankenhauses zur Realschule, ihre Einweihung war· aber auch ein besonders freudiges Ereignis, denn die Notwendigkeit eines eigenen Heims für diese Schule war seit ihrer Gründung unbestritten. Sichtbare Fortschritte machten auch die Alfelder Straßenverhältnisse. Die Asphaltierung der Ortsdurchfahrt, der Blücherstraße, des Hinsiekwegs und des Katthagens sind überaus erfreuliche Maßnahmen.
In das neue Jahr hinein leitet ein anderes Hauptproblem von 1965, das Ringen um den Neubau eines Gymnasiums. Noch viele andere Aufgaben harren der Lösung, sie werden Schritt um Schritt verwirklicht werden, wenn uns Frieden und Wohlstand erhalten bleiben.

Doch lassen wir nun die Ereignisse in gedrängter Form noch einmal an uns vorüberziehen!

Die Leinstraße bekommt ihre Schwarzdecke


Januar

Das Jahr 1965 begann in Alfeld ruhig und ohne Schnee. In den ersten Januartagen erregte der rätselhafte Tod des ersten Verkäufers eines Alfelder Textilhauses, Rolf Rüdiger Rabolt, die Öffentlichkeit. Er war, wie sich später herausstellte, in Darmstadt von zwei amerikanischen Soldaten ermordet worden.

Am 7. Januar versprach Regierungspräsident Dr. Rabus, dass 1966 das Dienstgebäude für die Polizei und das Katasteramt in Alfeld übergabereif sein werde. Dieses Versprechen wird sicherlich gehalten. Auch der gleichfalls in der Neujahrspressekonferenz des Regierungspräsidenten angekündigte Grundstückserwerb für ein neues Gesundheitsamt soll inzwischen erfolgt sein. Die Vorplanung für dieses Projekt ist aber offensichtlich infolge der niedersächsischen Finanzmisere auf Eis gelegt worden.
Im Januar wurde der Kaufvertrag für das Baugelände des Alfelder Altersheims am Eiberg abgeschlossen.
Am Januar wurden die Mörder von Rolf-Rüdiger Rabolt verhaftet. Die Alfelder Stadtwerke teilten auf einer Pressekonferenz mit, dass sie im Herbst 1966 mit dem Einzug in das neue Hauptgebäude rechneten und gaben dabei einen Überblick über den zweiten und dritten Bauabschnitt ihrer Neugestaltung. Der Elternbeirat des Alfelder Gymnasiums wandte sich am 20. Januar an den damaligen Kultusminister Dr. Mühlenfeldt, weil ihn die Vorbereitung des Gymnasiumsneubaus zu langsam voran ging. Im Januar sang auch der berühmte Bariton Lawrence Winters von der Hamburger Staatsoper auf einem Konzert des Männergesangvereins von 1858 in Alfeld. Winters hat leider das Ende dieses Jahres nicht mehr erlebt, da er einem Krebsleiden erlag. Ende des Monats wurde auf dem Alfelder Ehrenfriedhof mit dem Fällen der hohen Fichten begonnen, die inzwischen durch eine Neuanpflanzung ersetzt worden sind. Im Januar und Februar entstand auch die Spundwand am Mühlenarm, dabei wurde auch der 1,75 m breite Gehweg betoniert. Diese Arbeiten bildeten eine wichtige Voraussetzung für den jetzt ins Auge gefassten Ausbau des Perk und Burgwalls zu einer Entlastungsstraße für die Leinstraße.

Kultusminister Langeheine sprach über den Gymnasium-Neubau


Februar

Ein Brief des weltberühmten Architekten Walter Gropius an die Hannoverschen Papierfabriken in Alfeld führte Anfang Februar zu der Feststellung, dass auch das sogenannte Hochhaus zwischen Hackelmasch und  Güterbahnhof nach den Plänen von Walter Gropius erbaut wurde. Die Mitglieder des ersten Alfelder Fußballvereins „Union“ trafen sich Mitte Februar nach vielen Jahren erstmals wieder in Langenholzen. Nach einer Kreisbereisung wurden umfassende Pläne für den weiteren Schulbau im Kreis Alfeld aufgestellt, wie am 22. Februar auf einer Pressekonferenz des Landkreises bekanntgegeben wurde. Zu diesem Zeitpunkt herrschte zwischen Stadt und Kreis noch keine Einigkeit über einen gemeinsamen Neubau des Gymnasiums in Alfeld.


März

Am 1. März wurde es in Alfeld noch einmal so heftig Winter, dass die Stadt die Straßen von Schnee räumen lassen musste. Am 9. März starb Stadtoberamtmann August Linnekugel an einem schweren Nierenleiden im 62. Lebensjahr. Sein Tod wurde in der Alfelder Bürgerschaft sehr betrauert. Im März beschloss der Schießsportverein Alfeld von 1925, die Freischießentradition mit einem Schützenfest im August wieder aufleben zu lassen. Mitte März gab es das übliche Frühjahrshochwasser.
Um diese Zeit fielen auch die beiden letzten Ulmen, die in der Kaiser-Wilhelm-Straße übriggeblieben waren. Bisher nicht erfüllt wurde der in der Jahreshauptversammlung
des Tierschutzvereins geäußerte Wunsch, anstelle der unzureichenden Tierfundstelle in Alfeld ein Tierheim zu errichten.
Der niedersächsische Sozialminister gab am 22. März eine Zusage für Landesmittel
zum Bau des Altersheims, die jedoch von der Gewährung von Beihilfen von Stadt und von Kreis Alfeld abhängig gemacht wurde. Die Allgemeine Ortskrankenkasse für den Kreis Alfeld erhöhte ab 1. April infolge der erheblich gestiegenen Kosten für die Leistungen ihre Beiträge. Am 29. März übernahm Franz Pallas die Führung der Alfelder Freiwilligen Feuerwehr, sein Vorgänger Hermann Schumacher, der wegen Erreichens der Altersgrenze aus seinem Amt schied, Stadtehrenbrandmeister.
Am 30. März und 1. April besuchte Regierungspräsident Dr. Rabus den Landkreis Alfeld. Nach seiner Kreisbereisung sprach sich der Regierungspräsident nachdrücklich für den Neubau eines Gymnasiums in Alfeld aus, wobei er als Termin für die endgültige Klärung der Trägerschaft laut Erlass des Kultusministers den 1. Mai 1965 nannte.

April

Das Haus der Jugend an der Göttinger Straße, das frühere „Storchennest“, wurde am 5. April feierlich eingeweiht. Bürgermeister Köbler berichtete am 6. April in einer Pressekonferenz über die einstimmig gefasste Empfehlung des Schul- und Kulturausschusses, die Stadt Alfeld solle die Trägerschaft des Gymnasiums abgeben. Im Rahmen des internationalen Jugendaustauschs empfing der Landkreis Alfeld am 9. April junge Sportler aus der südfranzösischen Stadt Nimes.
Am 12. April beschloss der Kreistag des Landkreises Alfeld einstimmig seinen Beitritt zum Verein Altersheim der Inneren Mission und erkannte einmütig die Notwendigkeit des Neubaus eines Gymnasiums an. Er beschloss, sich „in angemessener Höhe“ an den Baukosten zu beteiligen.
Am 19. April starb im Alter von nur 58 Jahren der Fabrikant Wilhelm Funke aus Röllinghausen, der weit über die Alfelder Nachbargemeinde hinaus bekannt und hoch geschätzt war.
Der BdV-Kreisverband wählte am 24. April Hellmut Schneider aus Hönze zum neuen Kreisvorsitzenden und ernannte seinen Vorgänger Paul Seppel, der das Amt noch bis Ende Juni innehatte, zum Ehrenvorsitzenden.
Die Molkereigenossenschaft Leinetal teilte am 26. April mit, dass es ab 1. Mai keine Flaschenmilch mehr gibt.
Ende April wurde mit dem Ausbau vom Hinsiekweg und Blücherstraße begonnen und gleichzeitig die Absicht des Straßenbauamtes Hildesheim bekanntgegeben, die Alfelder Ortsdurchfahrt mit einer Schwarzdecke zu versehen.
Der Alfelder Rat fasste am 28. April den einstimmigen Beschluss, der Übertragung der Trägerschaft für das Gymnasium auf einen anderen Schulträger zuzustimmen, weil der Neubau über die finanzielle Kraft der Stadt gehen wird. In der gleichen Sitzung wurde die Verkehrsregelung an der Steinbergstraße und der Ziegelmasch durch Ampeln verlangt. Stadtbaumeister Hille ließ in dieser Sitzung erkennen, dass die Stadt endlich den seit Jahren von der Alfelder Zeitung geforderten Ausbau des Walls zur Entlastungstraße für die Leinstraße eingesehen hat.
Die Nachfolge des in den Ruhestand getretenen Pastor Dr. Vogel im Alfelder Nordbezirk trat Pastor coll. Frerichs an.


Mai

Die Alfelder Maifeier fand nach Jahren zum ersten mal wieder auf dem Marktplatz
statt. Im Mai warf auch der Bundestagswahlkampf seine ersten Schatten voraus, der CDU Kandidat Dr. Jungmann stellte sich in Alfeld vor.
Orkanartige Stürme entwurzelten am 9. Mai Bäume, darunter eine große Kastanie in der Hannoverschen Straße, die Leine führte zum zweiten Mal Hochwasser.
Am 12. Mai starb im Johanniter-Krankenhaus in Gronau der Altmeister der Raubtierdressur und Nestor der deutschen Zirkuswelt Direktor Willy Hagenbeck im 81. Lebensjahr. Zur Sicherung der Alfelder Wasserversorgung begann Mitte Mai die zweite Bohrung in der Liethgrund. Die SPD leitete ihren Wahlkampf am 18. Mai mit einer Kreiskonferenz ein, auf der die Kandidatin Dr. Elinor Hubert sprach.
Die Fortführung der Rationalisierung und Modernisierung der Papierfabrik wurde am 20. Mai auf der Hauptversammlung des Werkes angekündigt. Am 21. Mai löste Professor Dr. Trillmich Professor Dr. Rückriehm als Rektor der Pädagogischen Hochschule Alfeld ab. Am 24. Mai wurde Molkereidirektor Ernst Wittig verabschiedet, der 30 Jahre an der Spitze der Molkerei Alfeld stand. Am letzten Maitag wurden der Presse die durch neuangepflanzte Omorika-Fichten völlig veränderten Alfelder Ehrenfriedhöfe vorgestellt.

Juni

Das Pfingstfest verregnete in Alfeld zur Hälfte, wobei 20 bis 25 Liter Regen pro Quadratmeter gemessen wurden. Am 11. Juni wurde die 15. Alfelder Stadtsportwoche mit dem Aufmarsch der Sportler auf dem Marktplatz eröffnet. An den beiden folgenden Tagen brachte sie u. a. eine große Pferdeleistungsschau auf der Hackelmasch. Wie in jedem Jahr kamen am 15. Juni Berliner Kinder zur Erholung nach Wernershöhe. Am Vorabend des 17. Juni loderte ein Mahnfeuer auf dem Steinberg.
Am 21. Juni wurden englische Gäste, darunter der Bürgermeister der Stadt  Wakefield, im Rathaus empfangen.
Erhebliche Sorgen bereitete den Lehrern der bevorstehende Abschluss des niedersächsischen Konkordats. In einer Kreislehrerversammlung am 22. Juni warnten sie vor einer übereilten Verabschiedung.
Am 29. Juni bewilligte der Alfelder Rat einen Zuschuss von 200 000 DM für den Bau eines Altersheims, ferner einen Finanzierungsbeitrag zum Bau von 50 neuen Wohnungen Rahmen eines Wohnungsbau-Beispielprogramms. Am 30. Juni wurde der Vorsitzende des BdV-Kreisverbandes. Paul Seppel, nach 13jähriger Tätigkeit feierlich verabschiedet.

Juli

Auf der Generalversammlung der Molkereigenossenschaft Leinetal wurde ein Molkereineubau in Limmer beschlossen, der rund 5,2 Millionen DM kosten soll. Die Alfelder Landfrauen hatten Gäste aus Holland.
Am 24. Juli wurde eine neue Glocke für St. Nikolai feierlich eingeholt und auf den Turm emporgezogen.
Am 31. Juli feierten die Alfelder Eisenwerke ihr 75jähriges Bestehen.
Im Übrigen brachte der Hauptferienmonat Juli außer erheblichen Regenfällen keine nennenswerten Ereignisse.

August

Am 5. August empfing die Stadt Alfeld Gäste aus Finnland. Regierungspräsident Dr. Rabus besichtigte die Alfelder Ehrenfriedhöfe am 10. August, die seine besondere Anerkennung fanden. Gebührend hervorgehoben wurde Alfelds erste Woche ohne Regen. Am 15. August sprach Bundesminister Dr. Seebohm auf einer CDU-Wahlkundgebung in Alfeld.
Der Mörder der 29 Jahre alten Alfelderin Ilse Rekel, Hermann Korroch aus Lehrte, wurde am 17. August vom Hildesheimer Schwurgericht zu sieben Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust verurteilt.
Die völlig neu gestaltete Jugendherberge Wernershöhe wurde am 19. August offiziell eingeweiht. Am 20. August begann das Alfelder Heimat- und Schützenfest. das die Freischießen-Tradition mit großem Erfolg fortsetzte. Der Festsonntag brachte trotz strömenden Regens Tausende auf die Beine.
Am 26. August wurde mit der Beseitigung des Engpasses im Wambeck begonnen, indem das Buschwerk am Hang abgeholzt wurde. Am 30. August teilte Landrat Hinsche auf einer Kreistagssitzung mit, dass er Kultusminister Langeheine zu einer Besprechung über den Neubau des Gymnasiums in Alfeld eingeladen habe. Am gleichen Tage sprach der SPD-Finanzexperte Dr. Alex Möller auf einer Wahlkundgebung in Alfeld.
Das Pfarrwitwenhaus am Klinsberg wurde abgebrochen. Später auch das Bendelsche Haus an der Ecke Winzenburger Straße  – Am Sindelberg abgerissen. Hier soll ein Neubau der Kreissparkasse entstehen.

Trotz strömenden Regens feierten die Alfelder Schützen ihr großes Fest

September

Am 5. September erlebte Alfeld die größte öffentliche Wahlkundgebung auf dem Marktplatz, bei der Bundeskanzler Prof. Ludwig Erhard sprach.
Die zweite Versuchsbohrung für die, Alfelder Wasserversorgung in der Liethgrund erbrachte eine erfreulich große Wassermenge. Die Kulturvereinigung und die Volkshochschule Alfeld kündigten im September ihre neuen Programme an, bei gleich bleibenden hohen Niveau wurde aus finanziellen Gründen die Zahl der Veranstaltungen eingeschränkt.
Der BdV-Kreisverband feierte am 12. September den Tag der Heimat mit einer Demonstration an die Zonengrenze. Am 18. September feiert der Volkschor Alfeld sein 60jähriges Bestehen mit einem Konzert. Am 19. September wurde der Bundestag gewählt, wobei im Kreis Alfeld die SPD-Kandidatin Frau Dr. Elinor Hubert zum fünften Mal direkt gewählt wurde. Den größten Stimmengewinn im Kreis Alfeld hatte die CDU. über die Landesliste kam ihr Kandidat Dr. Gerhard Jungmann ebenso wie der FDP-Kandidat Heinrich Sander in den Bundestag. In verhältnismäßig kurzer Zeit erhielt die Alfelder Ortsdurchfahrt zur Freude der Anlieger einen Asphaltteppich.
Beim Bezirkssängertreffen des Deutschen Allgemeinen Sängerbundes am 26. September sprach der Bundesvorsitzende des DAS, Heinrich Nöll, auf dem Alfelder Marktplatz.
Der Alfelder Rat nahm am 30. September einen Dringlichkeitsantrag der SPD-BHE-Fraktion mit Mehrheit an, dass ein oder mehrere Architekten mit der Herstellung eines Entwurfs für den Gymnasiumsneubau beauftragt werden sollten. Der erste Nachtragsetat von fast einer Million DM wurde verabschiedet.

Bundeskanzler Erhard sprach auf dem Alfelder Marktplatz

Oktober

Die Buch- und Offsetdruckerei P. Dobler feierte am
2. Oktober ihr 75jähriges Bestehen. Die Festrede hielt Kultusminister Langeheine.
Am 5. Oktober wurde plötzlich mit dem Abbruch der Freitreppe vor der St.-Nicolai-Kirche begonnen.
Am 7. Oktober wurden die neuen Verkehrszeichen an den Zebrastreifen aufgestellt und auch die neue Maschine für die Fahrbahnmarkierung in Betrieb genommen.
Der Neubau des Fernmeldeamtes wurde am 8. Oktober gerichtet. Am gleichen Tage spielte sich in der Leine eine Tragödie ab, als durch die Vergiftung des Wassers Tausende von Fischen sterben mussten. Am 14. Oktober wurde Alfelds neue Realschule in dem großzügig und zweckmäßig umgebauten und erweiterten früheren Krankenhaus feierlich eingeweiht.
Am 15.Oktober erblickt – fast zwei Wochen nach dem eigentlichen Termin – der spätere Verdienstordenträger Thorsten Schütz im Alfelder Krankenhaus das Licht der Welt.
In der Liethgrund begann die dritte Bohrung für Alfelds Wasserversorgung, die gleichfalls erfolgreich war. Aus mehreren Entwürfen wurde der des Alfelder Architekten Willi Petersen für den Bau des Altersheimes ausgewählt. Als Ursache des Fischsterbens wurde die Einleitung von Abwässer einer Zuckerfabrik in die obere Leine ermittelt. Zur Vorbereitung des Ausbaus des Katthagens wurde die Kanalisation neu verlegt.
Das Bauhandwerk schuf einen Bauhof in der Kreisberufsschule als zusätzliche Ausbildungsstätte, die am 21. Oktober eingeweiht wurde.
Auf einer Delegiertenkonferenz des DGB bekannte sich Landtagspräsident Richard Lehners am 22. Oktober zur Freiheit im Rechtsstaat.
Proteste der Anlieger gab es gegen einen geplanten Kirchenbau auf dem Schlehberg, für den schon zu Beginn des Jahres ein Entwurf des hannoverschen Architekten Stephan Schwerdtfeger ausgewählt worden war. Später versagten der Bau- und Verwaltungsausschuss ihre Zustimmung.
Am 29. Oktober wurde der letzte Bauabschnitt der Stadtwerke gerichtet.

Das letzte Richtfest bei den Stadtwerken

November

Am 2. November fasste der Kreistag den einstimmigen Beschluss zur Gründung eines Gymnasiums-Zweckverbandes. Am 18. November billigte auch der Alfelder Rat den Gymnasium-Zweckverband, allerdings wandte sich die CDU-FDP-Fraktion gegen die Verteilung der Kosten je zur Hälfte auf Stadt und Kreis.
Der November brachte ein Gastspiel des Winters, das infolge der notwendigen Schneeräumung eine ganze Stange Geld kostete.
Am 24. November besuchte Kultusminister Langeheine das Alfelder Gymnasium,
sicherte 25 Prozent Landesmittel für den Neubau zu und stellte die Bedingung, dass im nächsten Jahr mit dem Bau begonnen werden muss.

Dezember

Aus Anlass seines zehnjährigen Wirkens als Landrat wurden Wilhelm Hinsche am 3. Dezember viele Ehrungen und Geschenke zuteil. Am gleichen Tage sprach der niedersächsische Justizminister Bosselmann auf einer Alfelder CDU-Frauenversammlung.
Ein orkanartiger Sturm deckte am 5. Dezember das Dach der Pausenhalle der Realschule ab. Wenige Tage später setzte das Tauwetter weite Gebiete im Leinetal unter Wasser.
Auf einer Feier der Hannoverschen Papierfabriken wurde mitgeteilt, dass in die Werke 24 Millionen DM bis zur Beendigung der ersten Stufe des Ausbaus investiert werden. In den Wochen vor Weihnachten billigten Stadt und Kreis auch ihre Haushaltspläne, die sich etwa in Höhe des Vorjahres halten. Im Alfelder  außerordentlichen Etat ist der Ausbau des Perk- und Burgwalls zur Entlastungsstraße für die Leinstraße vorgesehen. In der Ratssitzung am 16. Dezember wurden erstmals vier verdiente Bürger mit der goldenen Ehrenmedaille der Stadt Alfeld ausgezeichnet. Die Verlosung des großen Preisausschreibens der Alfelder Zeitung und des Alfelder Einzelhandels brachte am 18. Dezember wieder Freude in viele Familien. Die Anwohner des Katthagens erhielten als Weihnachtsgeschenk eine Asphaltdecke für ihre Straße.


Quelle:
Alfelder Zeitung vom 31.12.1965