Gewerkschaftshaus (Kiste)

Gewerkschaftshaus – Kino – Theater – Gaststätte Tanzschule: „Die Kiste“ 

Ein Gebäude in Alfeld, dass nicht nur Geschichte erlebt, sondern auch geschrieben hat: das Vereinshaus der Baugenossenschaft, bzw. das Alfelder Gewerkschaftshaus – vielen älteren Alfeldern besser bekannt unter dem Begriff die „Kiste“. Am Fuße des Sindelbergs gelegen ist es auch als die Wiege der Alfelder Arbeiterbewegung in die Geschichte der Stadt eingegangen.

Die „Kiste“ wurde nach einem Entwurf des Architekten Otto gebaut und am 14. November 1908 feierlich mit einer imposanten Einweihungsfeier seiner Bestimmung übergeben. Laut Bauerlaubnisschein vom 12. August 1924 erfolgte die Erweiterung des Gewerkschaftshauses.
Am 5 Juli 1924 hier es: Gute Theateraufführungen sind infolge des Eingehens des Kaiserhofsaales hier unmöglich geworden, da keine Bühneneinrichtung für gelegentliche Aufführungen weiter vorhanden sind“ – Ein Zeugnis dafür, dass hier auch Theateraufführungen in dem Saal stattfanden, in dem gut 250 bis 300 Personen Platz fanden. 

Nach dem zweiten Weltkrieg gründete sich am 28. August 1945 die Alfelder SPD neu in den im Erdgeschoss befindlichen Räumen der Gaststätte „Am Hörsumer Tor“. Diese Bezeichnung kommt auch nicht von ungefähr, so stellt dieser Name den direkten Bezug zum „Hörser Tor“ her, eines der vier Tore der ehemaligen Alfelder Stadtbefestigung, dessen Standort sich nicht weit von der „Kiste“ befand. 

In der Nachkriegszeit wurde der ehemalige Veranstaltungssaal der Schauburg zum Kino umfunktioniert Kurt Krause war Betreiber dieses Filmtheaters. Filme wie „In der Hölle von Missouri“ oder „Der Graf von Monte Christo“ dürften vielen älteren Kinogängern noch in lebhafter Erinnerung geblieben sein.
Mit dem Aufkommen und daraus resultierenden schnellen Verbreitung des Fernsehens in den 1960er Jahren setzte auch in Alfeld das große Kinosterbenein. Die Schauburg schloss als erstes der Alfelder Kinos. Die „Schauburg“ bis heute noch als eines von seinerzeit drei Kinos in bester Erinnerung. Der Kinobetrieb lief von 1949 bis 1965. 1968 und 1969 wurden in der ehemaligen Schauburg noch ein paar Konzerteveranstaltet ohne SaalmieteAber es war Leben im Saal.
Hier trat eine damals noch gänzlich unbekannte Band aus Sarstedt auf: „The Scorpions“ bzw. nur „Scorpions“, wurde 1965 in Sarstedt als Namelessgegründet wurde, 1972 erschien das erste Album. Legendär, begonnen in Alfeld. Noch heute eine weltberühmte Rockband die in allen Ländern der Erde ausnahmslos alle Stadien füllt.

Aber auch die erwähnte Gaststätte vermag in manchen Köpfen noch lebhafte Geschichten erzählen. Wer erinnert sich unter anderem nicht gerne an Kurt „KurtiDörr, einem der Betreiber in der wechselvollen Geschichte dieser Schankwirtschaft.

Neben der Gaststätte wurden in der „Kiste“ auch Tanzschulen betrieben. 1975/1976 zog die Tanzschule Schuppmann in die Räumlichkeiten in der ersten Etage und verblieb dort bis ins Jahr 1999.
Auf Schuppmann folge nach einer kurzen Unterbrechung in der Chronologie der Räume das Tanzstudio Pattke – bis heute. 2025.