Warzen

In der ältesten Urkunde über Warzen aus dem Jahre 1079 heißt der Ort „Wardusheim“. Das bedeutet „Heim des Wardo“, also eine spätestens aus dem 5ten bis 8ten Jahrh. nach Christi Geburt stammende Ansiedlung eines Freien namens Wardo. Im späten Mittelalter werden zwei Orte genannt, nämlich 1364 Groß-Warzen (major Wardessen) und 1415 Klein- Warzen.
Ebenso wie in Gerzen war im 13ten Jahrhundert das Kloster Gandersheim auch in Warzen begütert. Später gehörte das ganze Dorf den v. Steinberg, deren Besitzungen in „Wedessen“ schon 1298 erwähnt werden. Dazu gehörte nach einer Urkunde von 1487 auch der „lütje Danhof“, jetzt Flurort der Alfelder Feldmark.
Groß-Warzen hat, wie archäologische Reste vermuten lassen, etwa in der Gegend der heutigen Limmerburg gelegen. Es ist um 1520 während einer Auseinandersetzung zwischen dem Bischof von Hildesheim und den Adligen, der sog „Stiftsfehde“, überfallen und abgebrannt worden.
Aber auch im 30jahrigen Krieg hat Warzen viel zu leiden gehabt Daher wird in der Spezifikation von 1692 das noch bestehende Dorf „Lütken Wardessen“ genannt. Im Winzenburger Erbregister von 1578 werden Groß- und Kleinwarzen nicht mehr unterschieden, wohl aber in vielen Alfelder Urkunden von 1519 bis 1793.
Zwei Bezeichnungen weisen noch auf die frühere Bedeutung als „Grenzort“ hin: „Warzer Turm“ und „Warzer Schlag“. Während der Erstere vermutlich zum Schutz des Alfelder Weichbildes (also des weiteren Stadtgebietes) diente, war der Letztere eher ein Schlagbaum zwischen den Gerichtsbezirken Wispenstein und Lauenstein.
Da der eine Gerichtsbezirk im 18ten Jahrhundert zum Königreich Hannover und der andere zum Herzogtum Braun-
schweig gehörte, kann man den weiteren Verlauf der Grenze noch an den zahlreichen Grenzsteinen auf dem Kamm des Rettberges erkennen. Sie tragen auf der einen Seite die Buchstaben KH und auf der anderen HB oder AW und AL.
Die Feldmark hat ohne Wald kaum 125 ha. Die wichtigsten Flurnamen sind: Unter dem Reuberg, Ackerstieq, Ellersiek, Niederes Feld, Schaperbrink, Heintjenberg, Lausekamp. Die bäuerlichen Lasten waren die gleichen wie in Föhrste; sie wurden erst 1889 bei der Verkoppelung abgelöst
Der Warberg führt seien Namen von „ware“ = Aussicht. Hier stand ein alter Wachtturm innerhalb der Alfelder Landwehr. Ein eigenes Schulhaus besteht erst seit 1783.
Die Kapelle im heutigen Ortskern wurde 1798 errichtet, eine Pfarrkirche wird bereits 1312 urkundlich erwähnt.
Drei Erweiterungen haben Warzen inzwischen über den Ortskern ausgedehnt: die eine in der Flur „Grüner Wald“ und die andere als „Reubergsiedlung“, einer Gründung des Arbeitersiedlungsvereins. Eine dritte entwickelt sich seit 1995 an der Rolandstraße. Eine vierte soll die Lücke zwischen „Grüner Wald“ und Ortskern schließen.

Im Zuge der Gebiets- und Verwaltungsreform wird Warzen 1974 ein Ortsteil der Stadt Alfeld (Leine).

Einwohnerzahlen:

1809: 119
1823: 116
1919: 281
1925: 286
1938: 325
1951: 747
1966: 604
1995: 483
2004: 527

nach: Paul Graff, Geschichte des Kreises Alfeld, August Lax (1978).


Das Ortswappen von Warzen

Im roten Schild ein silberner mittelalterlicher Wachturm auf grünem Hügel.

Verschiedene urkundliche Nachrichten des Mittelalters, insb. auch das Winzenburger Erbregister von 1578, weisen darauf hin, dass Warzen Grenzort des Gerichtes Wispenstein gegen das Amt Lauenstein war und demzufolge einen steinernen Wachturm – gen. der „Warzer Turm“ – hatte. Auf Grund dieser Tatsachen ist das oben beschriebene Wappen gestaltet.


Erleben Sie die wechselvolle Geschichte des TSV-Warzen.


Gastwirtschaft „Zum Grünen Wald“ Albert Heine. Heute Hotel-Gasthof „Grüner Wald“, Ruhland. Sehr schön noch die alte Scheune zu sehen.

Das Kriegerdenkmal zu Ehren der Gefallenen beider Weltkriege

Warzen, 1925

Die Kirche zu Warzen in den 1950er Jahren

Warzen, Am Knick – vom „Stollen“ aus gesehen. Aufnahme von ca. 1964 – Zum Vergrößern einfach auf das Bild klicken.

Panorama aus den 50er Jahren

Gasthaus „Grüner Wald“ 1962 – aussen…

… und innen.

Warzen – Am Knick 10