TV-Tipp

„Als die wilden Tiere in den Norden kamen“
Dokumentation von Tobias Hartmann

Die Sendetermine waren:
Mi, 20.02.2019, 21.00 Uhr, NDR-Fernsehen (Erstausstrahlung);
Do, 21.02.2019, 06.35 Uhr, NDR-Fernsehen

Der Nachwuchs von Affen, Elefanten oder Eisbären kommt heutzutage vielerorts in den Zoos zur Welt. Das Einfangen und die Einfuhr von wilden Tieren sind zum Glück schon lange verboten. Aber woher und vor allem wie kamen die Tiere in den Gründungsjahren der Zoos nach Europa und auch nach Norddeutschland? Der Film macht sich auf Spurensuche in Alfeld. Eine Kleinstadt 50 Kilometer südlich von Hannover. Kaum einer weiß, dass hier Anfang bis Mitte des 20. Jahrhunderts mit der Firma Ruhe eines der größten Tierhandelsunternehmen der Welt zu Hause war.

Die Dokumentation zeigt bislang unveröffentlichtes Material von den Tiertransporten, die damals regelmäßig am Alfelder Bahnhof ankamen. Die älteren Bewohner Alfelds erinnern sich mit Freude und Staunen daran, wie sich die ganze Stadt dann immer in einen riesigen Zoo verwandelte. Denn die Elefanten, Giraffen und Kamele wurden vom Bahnhof durch die komplette Innenstadt zur Quarantänestation geführt.

Und fast jeder Alfelder hatte damals mit dem Tierhandel zu tun: Die Bauern lieferten das Stroh, die Schlachter das Fleisch, die Zimmerleute bauten die Kisten für den Transport und die jungen Abenteuerlustigen gingen als Tierfänger auf Weltreise.

Die Dokumentation erzählt aber auch die erstaunliche Geschichte vom Schimpansen-Opa Maxi. Er wurde vor über 50 Jahren von der Firma Ruhe aus Äquatorialguinea nach Deutschland gebracht und ist heute das älteste Tier im Zoo Hannover.

Warum hat es nie geklappt, dass Maxi Vater wurde? Und wie schaffte er es, im Sommer 2012 deutschlandweit in die Nachrichten zu kommen? Auch auf diese Fragen gibt es überraschende Antworten.

Der Film blickt aber auch nach Hamburg und erzählt eindrucksvoll, wie der junge Carl Hagenbeck zu Beginn des 20. Jahrhunderts mit seinem gitterlosen Konzept die Zoowelt revolutionierte.

Und auch der Zoo Hannover entwickelte immer wieder Neuheiten, die später dann von allen anderen Tiergärten kopiert wurden und zum Teil sogar zu einem Eintrag im Deutschen Wörterbuch führten. Wie zum Beispiel die „Streichelwiese“.

Am Ende des Films gibt es ein berührendes Wiedersehen zwischen Maxi und seiner Tierpflegerin, die ihn vor mehr als 50 Jahren als Schimpansenbaby wie eine Mutter großgezogen hat.

Text: NDR
Fotos: © NDR/Zentralfilm
Produktion: Zentralfilm

Gefördert mit Mitteln der nordmedia – Film- und Mediengesellschaft Niedersachsen/Bremen mbH.

Siehe auch: ALS DIE WILDEN TIERE IN DEN NORDEN KAMEN


Quelle: NDR Fernsehen


2018-06-13 Dreharbeiten „Unsere Geschichte“