Hotel Gödecke

Das Hotel Gödecke in Alfeld stand bis zu seinem Abriss Ende der 1970er Jahre dort, wo sich heute der sog. „ZOB“ befindet, der Zentrale Omnibusbahnhof. Im Zuge der Neugestaltung des gesamten Bahnhofareals und Neubaus des Bahnhofes war für den legendären Gastronomiebetrieb leider kein Platz mehr.
An den Stammtischen der Wirtschaft wurden nicht nur Geschichten erzählt, hier wurde zum Teil Geschichte geschrieben. Hier trafen sich Ratsherren, Kaufleute, Angestellte & Arbeiter. Hier traf sich alles.

Auf diesem Wege bedanken wir uns auf das herzlichste bei Susanne & Walter Gödecke für die freundliche Überlassung der Bilder.
Viele Grüsse in die Ferne.

Hier war die Welt für Reisende noch in Ordnung. Gödecke’s Hotel in den 50er Jahren.

Das Restaurant bzw. Cafe.

Die Bilder links und rechts sind auf dem ersten Blick nahezu identisch, mit dem Unterschied, das hier der alte Bahnhof rechts noch im Bild zu sehen ist.

Das Hotel noch mal in voller Ansicht, kurz vor dem Abriß. Interessant zu sehen, das der neue Bahnhof schon steht und der alte bereits abgerissen ist. Siehe auch Bild links.

An dieses Stahltor rechts kann ich mich noch sehr gut erinnen, warum weiß ich allerdings im Moment auch nicht, komme bestimmt noch dahinter. Dort ungefähr wo das weiße Auto steht, dort befand sich der ehemalige Bahnübergang mit Schrankenanlage zur Föhrster Straße Ecke Hannoversche Straße. Auf der Ecke befand sich ein Schlachter. Aufnahmedatum: Ich tippe auf 1975.

Eingangsbereich zur Gaststätte bzw. zum Hotel. Schade, die Aufnahme ist nicht besonders gut.

Ansicht des Restaurants vom Bahnhofsvorplatz aus gesehen. Im Hintergrund ist die legendäre Diskothek Number One zu sehen. Ach was war die Zeit dort schön… Nun ja. Die Aufnahme entstand vermutlich kurz vor dem Abriß des Gebäudes, Mitte bis Ende der 70er Jahre. Vielleicht weiß es jemand ganz genau ???

Ein sehr schönes Bild. Der Garten des Hotels Gödecke, unmittelbar an den Gleisen.

Das Ende einer Ära. Der Abriss des Hotels. Ein Jammer.
Das erste Bild wurde aus Blickrichtung des neuen Bahnhofvordaches aufgenommen. Hier kann man ganz deutlich sehen, wie nah das Hotel am neuen Bahnhof stand. Heute befindet sich hier der „ZOB“. Der Zentrale Omnibusbahnhof.
Das letzte Bild muß wohl nicht weiter kommentiert werden. Schutt und Asche, War es das wert?

Alte Zeiten – Alfelder Originale

Die Alfelder und ihre kleine heile Welt
Sind schon ein besond’res Völkchen
Nicht, das man nur zusammen hält
Als gäbe es am Himmel gar kein Wölkchen.

Ich denke hier an dieser Stelle
Mehr an die Originale und das Originelle
Die meisten sind nicht mehr vorhanden
Die viele kennen oder kannten.

Es gab die Bauersfeld`s und Willi Wendt
Karl Granzow – den wohl jeder kennt!
Den Treiber Wienig und den Kungel Schrader,
Der immer alles wusste, wie dereinst beim Bader.

Da waren auch Dieter Brucks und Molli Lampe
Und vor allen Dingen der Millionen – Kampe
Die unsere Stadt beeinflusst haben
Mit Mutterwitz – und anderen Gaben.

Zentrale war das alte Haus, da nicht mehr steht.
Dort hat der Wind, sie täglich alle reingeweht
Die Börse konnt‘ nicht interessanter sein
Denn dort fiel jedem stets was Neues ein.

Es war die alte Kneipe – an den Schranken
Ich seh‘ sie deutlich – noch in Gedanken
Dort gab es Schluck und Bier und Schweinebacke
Gerammelt voll mit viel Geschubse und Gehacke

Hier wurd‘ gehandelt, geknobelt, Geschäfte abgeschlossen
Der Schluck ist literweis‘ geflossen
Zu jeder Flasche gehörte ein Dritter
Willi Wendt verputzte allein einen Liter .

Oft war`n wir allesamt betroffen
Der Willi war davon nicht mal besoffen!!
Der Granzow machte runde Augen
Er schimpfte auf Menschen, die nichts taugen.

Der Treiber handelte mit Vieh und allen Tieren
Das klappte nur mit Schluck und Bieren
Sein Kumpel verschacherte auch edle Rösser
An seinem Geldbeutel waren sieben Schlösser!

Sollt einer mal ne’n Drink spendieren
Musst man sie furchtbar animieren
Und war da endlich dann geglückt
Dann wurde gebechert – wie verrückt!!

Der Kungel – Bahnhofsspediteur – , stell man sich vor
Hatt‘ in der Kitteltasch‘ sein ganz Kontor.
Besonders gut kannt’er den Gerichtsvollzieher
Ein bied’rer Mann – war nicht von hier.

Über Pfandsachen war Kungel bestens informiert
Und hat so manchen angeschmiert
Er kaufte alles – billig – kurz und klein
Und legte uns dann meistens rein!

Der kleine Granzow, ein schlauer Mann der Zeitung
Er sorgte für die hiesige Verbreitung
Unter dem Namen Hödecken wohl bekannt
Seine Leser er stets zu fesseln verstand.

Die Polizisten hier – war`n unsere Freunde alle.
Wir tappten auch mal in die Falle
Doch gab es unter ihnen auch Gelichter
Wir hatten aber einen herzensguten Richter
Den Namen will ich hier nicht nennen
Weil ihn zu viele Sünder kennen.
Er hat dem Harbarnser gern zugesprochen
und im Gerichtssaal den Braten meist gerochen.

Verständnis hatte er für alle kleinen Leute
Den Großen nahm er ab – die Beute.
Er soll dafür in Ruhe schlafen
Der Herr neh’m ihn einmal auf den Braven.

Die alte Kneipe ist längst abgerissen
Sie war noch lange nicht verschlissen
Die Alten hielten es für Wahn
Doch anderer Ansicht war die Bundesbahn.

Und wo wir früher fröhlich saßen
Da sind heut lauter neue Straßen
Der Fortschritt hat das so gefordert
Und manches Neue noch geordert.

Könnten die Alten noch einmal auferstehen
Und all die schönen Straßen sehen
Die unsere Stadt bekommen hatt
An einem Tag sehen sie sich nicht satt.

Doch ist die Uhr erst abgelaufen und gibt Ruh
Dann bleiben alle Kneipen wohl für immer zu.
Genießen woll’n wir alles hier auf Erden
Bis wir – einst selbst Erinnerung werden.

Fritz Vorkefeld