1969

Alfeld packte 1969 wichtige Aufgaben an
Verkauf der Stadtwerke erwies sich als wesentlicher Vorteil – Viele Probleme harren noch der Lösung

Die Stadt Alfeld kann auf das zu Ende gehende Jahr mit Befriedigung zurückblicken, weil es ihr gelang, die Lösung wichtiger kommunaler Aufgaben einzuleiten. Der geringe Spielraum, der ihr trotz eines wesentlich erhöhten Haushaltsvolumens für freiwillige Aufgaben bleibt, macht sich allerdings immer wieder bemerkbar und wird auch die Planungen der nächsten Zukunft stark beeinflussen. Bürgermeister Köbler und Stadtdirektor Dr. Toetzke gaben gestern auf einer Pressekonferenz einen zusammenfassenden Rückblick und wiesen dabei auf den Anstieg der Haushaltssumme von 8,6 auf über 11 Millionen im ordentlichen und auf fast 3,9 Millionen DM im außerordentlichen Haushalt hin.

Zahlreiche Aufgaben hätten 1969 schon nicht mehr angepackt werden können, wenn nicht der Verkauf des Elektrizitäts- und Gaswerks sich günstig ausgewirkt hätte. Von der Verkaufssumme von 9 Millionen DM blieben nach Abzug der Schulden der Stadt etwa 3,5 Millionen DM bares Geld übrig, von dem über eine halbe Millionen schon im laufenden Haushalt eingesetzt wurde. Der Zeitpunkt des Verkaufs hat sich nach übereinstimmender Auffassung als günstig erwiesen, er war allerdings nur noch dadurch möglich, dass die Stadtwerke über so moderne Gebäude und Anlagen verfügten, die der Preußischen Elektrizitäts-Aktiengesellschaft (Preag) die Gewähr boten, in Alfeld zentrale Einrichtungen für weite Teile Süd-Niedersachsens schaffen zu können. Wenn die Stadt nicht verkauft hätte, hätte sie die Strompreise für Industrie und Haushalte erhöhen müssen, die jetzt von der Preag gesenkt werden. Ob sie im Zuge der Allgemeinentwicklung bald wieder angehoben werden müssen, steht auf einem anderen Blatt. Das Bestreben geht jedoch dahin, den Kleinabnehmern solange wie irgend möglich vorteilhafte Preise zu belassen und eher Sondervergünstigungen für Großabnehmer einzuschränken. Die Gesellschaft verhandelt übrigens mit Salzgitter auch über sie Lieferung von Erdgas, so dass die zunächst hinausgeschobene Umstellung doch noch kommen wird.

Reger Grundstücksverkehr
Außerordentlich rege war der Grundstücksverkehr in der Stadt. Alfeld hat Baugrundstücke von insgesamt 5790 qm gekauft und außerhalb 2395 qm Straßengelände, darüber hinaus hat es ein Vorratsgelände von 12660 qm erworben sowie Erbbaugrundstücke von 2000 qm, die hauptsächlich der Erweiterung des Friedhofs dienen. Sie hat aber selbst auch 19 Baugrundstücke mit 17700 qm verkauft und ist dabei mit Preisen zwischen 12 und 16,50 DM den Bauwilligen erheblich entgegengekommen. Für die 24 in Alfeld entstehenden Altenwohnungen erhält die Kreissiedlungsgesellschaft zehn Jahre lang einen Zuschuss von 14.000 DM, auch andere Baugesellschaften wurden von der Stadt durch Zuschüsse gefördert, so auch die Projekte am Kuckuck und Sindelberg.

Die großen Baumaßnahmen der Stadt sind der Umbau des alten Gymnasiums für rund 450.000 DM und der Umbau des Freibades. Angefangen wurde auch mit dem Bau der beiden Toilettenanlagen am Normannplatz und in den Anlagen neben dem Schwedenhaus. Am Normannplatz wurden die ursprünglichen Pläne wieder umgestoßen, weil ein Anlieger mit der Begründung Einspruch erhob, er wolle auf seinem Grundstück ein Hotel errichten. So kommt nun das Toilettenhäuschen – wie wir es übrigens vorgeschlagen hatten – neben die Pumpstation am Normannplatz und liegt dann auch in unmittelbarer Nähe des Hackelmasch-Festplatzes. In den Anlagen wird sie zusammen mit einem Gerätehaus für die Gärtner errichtet. Der neue Standort am Normannplatz macht es allerdings unmöglich, sie wie an der Ziegelmasch mit einem Laden zu verbinden.

Altes Gymnasium und Freibad
Beim Umbau des alten Gymnasiums handelt es sich vor allem um den Heizungsbau, den Einbau von Küche, Werkraum, Sprachlabor, Aula mit Bühne, den Anschluss des Pavillongebäudes an eine neue Heizanlage für die gesamte Schule, um neue Fenster, Beleuchtungskörper, Fußböden usw. Im Freibad ist bekanntlich die Erneuerung aller Beckenköpfe notwendig. Die Becken werden von einer Finnenrinne umgeben und später stets bis zum Rand mit Wasser gefüllt werden, das neue Überlaufsystem wird auch bei starker Benutzung keinen erheblichen Wellengang mehr zulassen. Glücklicherweise hat man sich nachträglich entschlossen, das Nichtschwimmerbecken auf das doppelte seiner jetzigen Größe zu erweitern. Das Schwimmbecken wird man über ein acht Meter breite und fünf Meter zurückliegende Treppe viel bequemer betreten können als bisher. Angesichts des großen Wasservolumens des Bades mit 4300 Kubikmetern erweist sich der Einbau eines dritten Filters als notwendig. Gegenwärtig wird das neue Heizungsgebäude unter einem Zelt errichtet, das monatliche Kosten von 1800 DM verursacht, wobei man auf einen Zuschuss aus Mitteln der Winterbauförderung hofft. Das Gebäude soll noch im Januar Rohbau vollendet werden. Bei der Beheizung ist die Entscheidung endgültig für Gas gefallen. Die im Betrieb sehr billige Wärmepumpe erfordert so hohe Investitionskosten, weil das Wasser mehr als 400 Meter weit transportiert werden muss, dass man von diesem Projekt abgegangen ist. Für Gas entschied man sich, weil bei einer Ölbeheizung unvermeidlich gewesen wäre, dass der Rauch über das Bad und gegen den bebauten Hang des Steinbergs geweht worden wäre. Außerdem hofft man nach der Umstellung auf Erdgas auf wesentlich günstigere Gaspreise.

175 Baugenehmigungen
Bei der Dohnser Schule, wurde die Heizung von Koks auf Öl umgestellt, ebenso beim Jugendheim in der Lützowstraße. Hier erwies es sich als notwendig, einen Kessel zu erneuern. Im Ravenhaus wurde das Treppenhaus renoviert, die Flure wurden ausgelegt. Als einen Erfolg bezeichnetet es die Stadt, dass sie sich die Beibehaltung der Bauaufsicht erkämpfen konnte. Diese Aufsicht führt sie seit dem Jahre 1902 in eigener Regie. Allerdings fallen die technischen Prüfungen in die Zuständigkeit des Oberbaurats Müller von der Kreisverwaltung, mit dem das städtische Bauamt ausgezeichnet zusammenarbeitet. Im zu Ende gehenden Jahr wurden 175 Baugenehmigungen erteilt, davon 35 für Wohnhäuser mit 73 Wohnungen. Ferner wurden elf Industrie- und gewerbliche Bauten genehmigt. Zu den großen Bauvorhaben zählen das neue Gymnasium, zwei Neubauten der Kreissparkasse, ein Kirchenbau, das Hallenschwimmbad sowie 124 Um- und Erweiterungsbauten. Außerdem wurden 175 Genehmigungen für den Grundstücksverkehr erteilt. Aufgestellt und genehmigt wurden 1969 drei Bebauungspläne, ein anderer Bebauungsplan für den Klasperweg wurde aufgehoben und Muss wieder neu aufgestellt werden.

Straßen und Gehwege
Die Maßnahmen im Tiefbau hängen nicht nur von den Finanzen, sondern sehr häufig auch vom Wetter ab. Fertiggestellt wurden die Friedrich-Ebert-Straße, die Stichstraße am Hasenwinkel, die Bodelschwinghstraße, im Teilausbau die Weiße Erde, der Kindergarten erhielt einen Plattenbelag, ferner wurde der Parkplatz hinter dem Rathaus gebaut, der östliche Gehweg der Ziegelmasch und des Eimser Weges bis zur Ortsgrenze, die Berliner Straße bis zum Heitkamp und die Neue Straße zum Gymnasium . Noch nicht abgeschlossen ist der Ausbau des Oberen Katthagens, der infolge der Errichtung einer Stützmauer 130.000 bis 140.000 DM kosten wird. Weitere Baumaßnahmen an Straßen und Gehwegen konnten nicht zu Ende geführt werden, dazu gehören die Göttinger Straße, die Schillerstraße und der Südwall. Diesen wird man im nächsten Jahre vermutlich im Zuge des Hallenbadbaues mit ausbauen. Auf ihre letzte Decke warten noch die Dr.-Jansen-Straße, Yorckstraße, Bergstraße und der Lerchenweg.

Verbesserungen der Kanalisation
Die Kanalisation muss an der Göttinger Straße und am Finkenweg erweitert werden, das Pumpwerk an der Ziegelmasch wird umgebaut. Da einzelne Stadtgebiete im Sommer unter den Folgen heftiger Gewittergüsse stark zu leiden haben, besonders im Bereich des Eibergs, müssen hier zusätzliche Kanalstränge gelegt und Rohrleitungen durch größere ersetzt werden. Noch auf Jahre hinaus wird man sich mit dem Problem der Altstadtsanierung befassen müssen. Zunächst soll ein Planungsbüro beauftragt werden, alle Häuser im Sanierungsgebiet, d.h. praktisch in der ganzen Altstadt, zu begutachten und ein Modell für die Altstadtsanierung aufzustellen. Dieses Modell muss allen von der Sanierung berührten Instanzen vorgelegt werden, ehe es an die Erörterung von Einzelfragen geht. Wahrscheinlich wird man dann den Weg der Aufstellung von Einzelbebauungsplänen wählen. Wenn die Alfelder Altstadtsanierung als Modellfall anerkannt wird, bestehen Aussichten auf Zuschüsse von Land und Bund, die ein bis zwei Drittel der auf rund 150.000 DM geschätzten Planungskosten ausmachen können. Der Erwerb möglichst großer Flächen in der Altstadt, den übergeordnete Instanzen sehr gern vor einer Sanierung vorschlagen, dürfte in Alfeld außerordentlich schwierig sein, weil sich die Grundstücke fast ausnahmslos in Privatbesitz befinden und wegen der günstigen Geschäftslage nicht gern aufgegeben werden.



Ein ereignisreiches Jahr geht zu Ende

Viele wichtige Begebenheiten in Stadt und Land fanden in unserer Zeitung Widerhall

Zu einem stattlichen Stapel sind die Zeitungen des Jahres 1969 angewachsen. Wir blätterten sie noch einmal durch, um in gedrängter Übersicht die wichtigsten Ereignisse dieses Jahres festzuhalten. Auch diesmal kann unsere Auswahl keinen Anspruch auf Vollständigkeit erheben. Wesentliche Begebenheiten auf vielen Gebieten mussten aus Raumgründen unberücksichtigt bleiben.

Das Alfelder Altenheim auf dem Eiberg wurde fertiggesteIlt

Januar
Das Jahr 1969 begann im Kreis Alfeld mit einem unfallfreien Neujahrstag. Am 2. Januar
wurde die Samtgemeinde Gronau durch den Zusammenschluss der Stadt mit den Gemeinden Banteln, Barfelde und Eitzum aus der Taufe gehoben. Die Sportvereinigung Alfeld konnte am 17. Januar auf ihrer Jahreshauptversammlung im 111. Jahr ihres Bestehens eine Mitgliederzahl von 1100 melden. Der Alfelder Rat. erklärte am 23. Januar seine grundsätzliche Bereitschaft zur Bildung einer Samtgemeinde mit den 13 umliegenden Gemeinden. Am 31. Januar wurden der Öffentlichkeit die Pläne für das neue katholische Gotteshaus auf der ersten Pfarrversammlung der St.-Marien-Gemeinde bekanntgegeben. Am gleichen Tage brannte in Eimsen auf dem früheren Wemmelschen Hof eine leere Scheune fast völlig aus.

Das neue Gebäude der Volksbank in der Alfelder Leinstraße

Februar
Am 1. Februar bezog die Volksbank Alfeld ihr neues Gebäude in der Leinstraße. Auf dem Kreissporttag in Gronau berichtete Heinrich Sievert über die Aufwärtsentwicklung dieser mit 13 000 Mitgliedern größten Organisation im Landkreis Alfeld. Die Kreissparkasse Banteln weihte am 3. Februar ihre neuen Räume ein. Dr. Toetzke löste am 14. Februar Dr. Habermalz an der Spitze der Kreisgruppe der Deutschen Olympischen Gesellschaft ab. In der Nacht zum 17. Februar fiel im Leinetal fast ein halber Meter Schnee. Das Kreiskuratorium Unteilbares Deutschland veranstaltete am 18. Februar in der Alfelder Kaufmännischen Berufsschule seine erste Pädagogentagung, bei der es um die politische Bildung ging. In der Nacht zum 20. Februar brachte Regen tückisches Glatteis. Die Stadt Alfeld nahm die Verhandlungen mit der Regierung über den früheren Turnplatz der Pädagogischen Hochschule an der Winzenburger Straße auf, der für das Hallenbad ausersehen wurde. Am 26. Februar verstarb Robert Altwasser, der sich als Mitbegründer des CDU-Kreisverbandes Alfeld und langjähriger Ratsherr große Verdienste um die Kommunalpolitik erwarb.

Das neue Gebäude der Volksbank in der Alfelder Leinstraße

Oberstudiendirektor Gehrmann im Chemieraum des neuen Gymnasiums

März
Anfang März wurde mit den Bauarbeiten für die Aula des Alfelder Gymnasiums begonnen. Am 12. März trafen 14 marokkanische Gastarbeiter im Winterquartier des Circus Busch-Roland in Godenau ein, die hier zum ersten Mal in ihrem Leben Schnee sahen. Am 13. März starb Carl Behrens, der Chef eines der bedeutenden Alfelder Industrie Unternehmens, im Alter von erst 52 Jahren. Am 15. März veranstaltete die Sänger-Gilde Alfeld gemeinsam mit Sängern aus Wuppertal ein hervorragend gelungenes Chorkonzert. Die Regierung in Hildesheim gab am 18. März den Entwurf des Landes-Planungs-Beirats für die Raumordnung bekannt, in dem die Entwicklung Alfelds zum Mittelzentrum vorgesehen ist. Im Kreis Alfeld gab es gewaltige Schneeverwehungen. Am 19. März legte die Weber-Kommission ihr Schlussgutachten vor, dass den Zusammenschluss der Stadt Hildesheim mit den Landkreisen Alfeld und Hildesheim-Marienburg zu einem Kreis von 288000 Einwohnern vorsah. Am 20. März forderte die Industrie- und Handelskammer in Hildesheim erneut einen einheitlichen Regierungsbezirk Süd-Niedersachsen. Die Reitabteilung des Postsportvereins Alfeld veranstaltete am 30. März ein großes Hallenreitturnier.

Entwurfszeichnung des neuen Alfelder Gymnasiums

April
Anfang des Monats begann der Winter endlich zaghaft dem Frühling zu weichen. Ostern gab es angenehm warmes Wetter und Sonnenschein. Am 8. April wurden die Bäume zwischen Alfelder Rathaus und St.-Nicolai-Kirche gefällt, um Platz für einen Parkplatz zu schaffen. Am 13. April trafen Schüler aus Vendeuvre in Frankreich in der Alfelder Realschule ein. Dass eine Ampelanlage für Alfeld genehmigt wurde, teilten wir am 16. April mit. Sie steht bis zum heutigen Tage noch nicht. In der Ratssitzung am 18. April appellierte der Bürgermeister an die Landtagsabgeordneten, für den Bestand des Landkreises Alfeld einzutreten. Der Gemischte Chor „Edelweiß“ in Grünenplan feierte am 19. April sein 50jähriges Bestehen. Der bekannte Musikpädagoge Paul Pachaly in Alfeld starb am 23. April. Nach großzügigem Umbau wurde das Hotel „Deutsches Haus“ in Alfeld am 25. April wieder eröffnet. Pastor Ubbelohde wurde am 27. April als neuer Seelsorger für Hörsum und Everode in sein Amt eingeführt. Sozialminister Partzsch besuchte am 29. April den Kreis Alfeld.

Am 8. April wurden die Bäume zwischen Alfelder Rathaus und St.-Nicolai-Kirche gefällt…

…um Platz für einen Parkplatz zu schaffen

Mai
In der Mitgliederversammlung der Kreishandwerkerschaft Alfeld, über die wir am 5. Mai berichteten, wurde Kreishandwerksmeister Frohns wiedergewählt. Am 4. Mai gab es die erste Reitsportveranstaltung in Delligsen. Hoffnung auf einen neuen Alfelder Bahnhof im Jahre 1970 machte am 7. Mai ein Artikel, in dem wir über die Fertigstellung der Baupläne berichteten. Zu seinem 100jährigen Bestehen erhielt am 10. Mai der Männergesangverein Elze die Zelterplakette. Am gleichen Tage veröffentlichten wir einen neuen Vorschlag zur Gebietsreform, der aus dem Innenministerium stammte und Alfeld als selbständigen Kreis beibehielt. Über den Inhalt des Grundsteins der Alfelder St.-Marien-Kirche schrieben wir ebenfalls am 10. Mai, er war im Zuge der Abbrucharbeiten geöffnet worden. Die Alfelder Jagdhornbläsergruppe errang am 11. Mai in Ried (Oberösterreich) die Goldmedaille bei einem internationalen Treffen. Am 15. Mai wurde der Turm der Alfelder St.-Marien-Kirche gesprengt. Seinen 50. Geburtstag feierte der Sportverein Freden am 16. Mai. Wenige Tage später zog die Kreisverkehrswacht die Bilanz der Aktion „Deutlich fahren“, die sich auch im Kreis Alfeld bewährte. Der Landkreis beschloss am 21. Mai die Trägerschaft für das Gymnasium Alfeld zu übernehmen. Am seIben Tage teilten wir mit, dass die Alfelder Stadtwerke verkauft werden müssen. Alfeld hatte am 26. Mai Tennisgäste aus Dänemark und Berlin. Am 28. Mai billigte der Alfelder Rat den Verkauf der Stadtwerke. Der Bürgermeister teilte mit, dass das Gebäude der PH Volksschule werden solle. Berufsschuldirektor Scheibe wurde am 30. Mai feierlich in sein Amt eingeführt.

Der Turm der Alfelder St. Marjen-Kirche wird gesprengt

Juni
Die Bantelner Feuerwehr feierte am 1. Juni ihr 85jähriges Bestehen. Am nächsten Tag bereiste die SPD-Landtagsfraktion den Kreis Alfeld. Das baldige Ende des Hotels „Zur Post“ kündigten wir am 5. Juni an. Den sommerlichen Festesreigen setzten am 8. Juni der 45jährige Sportverein Warzen und das 75 Jahre alte Bläser-Corps Neuhof fort. Der Landkreis empfing am 10. Juni Gäste des Prager Sportvereins Dukla. Junge Berliner waren wieder in der Jugendherberge Wernershöhe zu Gast. Am 15. Juni feierte der Deinser Posaunenchor sein 60jähriges Bestehen. Glänzend verliefen der 20. Geburtstag des TTC Wispenstein und das Gauturnfest in Gronau am 21. und 22. Juni. Am 25. Juni legte der Elzer Bürgermeister Koch sein Amt nieder. Am gleichen Tage wurde der erste Spatenstich für die Elzer Volksschule gemacht. Vom 27. bis 29 Juni feierte der Fredener Männergesangverein „Rosenstock-Treue“ sein 90jähriges Bestehen. Das Alfelder Altenheim wurde am 28. Juni feierlich eingeweiht.

Der Landkreis Alfeld empfing Sportler von Dukla Prag im Sitzungssaal des Kreishauses

Juli
Anfangs des Monats eroberten die Alfelder Schützendamen in Hannover drei Landesmeistertitel. Adenstedt feierte am 6. Juli den 60. Geburtstag seiner Feuerwehrkapelle, am gleichen Tage war in Ohlenrode ein großes Reiterfest. Der weltberühmte Erbauer des Alfelder Fagus-Werk, Walter Gropius, starb am 5. Juli in der amerikanischen Stadt Boston. Am 14. Juli verurteilte das Hildesheimer Landgericht den mehrfachen Brandstifter von Hörsum u zweieinhalb Jahren Jugendstrafe. Am 18. Juli Schloss sich die Molkerei Harbarnsen mit der Molkerei Holle zusammen. Die Spar- und Darlehnskasse Sehlem eröffnete am 20. Juli in Westfeld ein neues Kassengebäude. Unter der Überschrift „Guter Mond, du gehst so stille“ würdigten wir am 21. Juli auch aus Alfelder Perspektive die erste Landung eines Menschen auf dem Mond. Der Raabeturm auf dem Großen Sohl blickte in diesem Monat auf sein 60jähriges Bestehen zurück. Der Fußballverein Irmenseul weihte am 26. Juli sein neues Sportheim ein. Im Übrigen brachte der Juli hochsommerlich warmes Wetter.

Unterrichtsbeginn im neuen Alfelder Gymnasium

August
Am 1. Tag des Monats wurde der Richtkranz über dem Neubau der Fredener Genossenschaftsbank aufgezogen. Am 6. August brannte die Scheune des Landwirts Vespermann in Hoyershausen nieder. Die Feuerwehr Fölziehausen feierte am 10. August ihr 35jähriges Bestehen. Am 12. August begann der Unterricht im neuen Alfelder Gymnasium. Einen Tag später berichteten wir über die umfangreichen Vorarbeiten zum Neubau der Hauptstelle der Kreissparkasse Alfeld. Vom 16. bis 18. August feierte die Grünenplaner Glashütte ihr 225jähriges Bestehen mit einem großartigen Heimatfest. Am 15. August brachte ein Wolkenbruch in Alfeld 34 mm Regen. Die neue Duinger Mittelpunktschule wurde am 18. August eingeweiht. An diesem Tag bereiste der niedersächsische Vertriebenenminister Hellmann den Kreis Alfeld. Vom 22. bis 26. August feierte Alfeld sein drittes Heimat- und Schützenfest. Langenholzen weihte am 23. August seinen Schulpavillon mit zwei Klassenräumen ein. Der Wahlkampf brachte den Bundes-Vertriebenenminister Heinrich Windelen am 27. August nach Alfeld und den SPD-Sozialexperten Professor Schellenberg nach Föhrste. Zum neuen ärztlichen Direktor des Kreis- und Stadtkrankenhauses Alfeld wurde Dr. Rudolf Frercks berufen, wie wir am 29. August berichteten. Am selben Tage sprach der Bundesschatzminister Kurt Schmücker in Alfeld.

Vom 22. bis 26. August feierte Alfeld sein drittes Heimat- und Schützenfest

September
Mit der Siegerehrung ging am 9. September die Fredener Sportwoche zu Ende. Eine weitere Kegelbahn wurde am 10. September im Hotel „Deutsches Haus“ eingeweiht. Die Duinger Post feierte am 16. September ihr 100jähriges Bestehen. Am gleichen Tag starb Dechant Dr. Carl Hennies, der 19 Jahre als katholischer Seelsorger in Alfeld gewirkt hatte. Der stellvertretende Fraktionsvorsitzende der FDP, Wolfgang Mischnick, erläuterte in Alfeld die Vorstellungen seiner Partei. Grünenplans Rat beschloss, wie wir am 17. September meldeten, den Ausbau des Freibades in drei Abschnitten. Die Kreissparkasse Alfeld feierte am 23. September das Richtfest ihrer Hauptzweigstelle West. Bei der Bundestagswahl am 28. September gewann Dr. Karl Ahrens (SPD) das Direktmandat im Wahlkreis Alfeld-Holzminden-Einbeck. Über die Landesliste zogen für die CDU wieder Dr. Jungmann und für die FDP Carlo Graaff in den Bundestag ein.

Oktober

Ende einer Ära – Im Alfelder Hotel „Zur Post“ wurde am 31. Oktober das letzte Bier gezapft

Am 5. Oktober wurde die renovierte Warzer Kirche wieder eingeweiht. Auf einer Pressekonferenz des Landkreises wurde am 6. Oktober mitgeteilt, dass Lamspringe, Eimsen und Westfeld als Sieger beim Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ hervorgingen. Am 11. Oktober wurde der Grundstein zur neuen katholischen Kirche in Alfeld gelegt. Der Kreis-Feuerwehrverband Alfeld feierte sein 20jähriges Bestehen. Am 15. Oktober veröffentlichten wir den Vorschlag der „Kleinen Kommission“, wonach der Landkreis Alfeld bei der Gebietsreform bestehen bleiben soll. Mit einem Bergturnfest am 19. Oktober feierte der MTV Adenstedt seinen 60. Geburtstag. Der BdV-Ortsverband Alfeld feierte am 25. Oktober sein 20jähriges Bestehen. Der frühere Direktor der Berufs- und Berufsfachschulen in Alfeld, Dr. Martin Seelinger, starb am 26 Oktober. Einen Tag vor ihm wurde der Fabrikant Albert Ahlborn, der Initiator des Alfelder Altenheims, in die Ewigkeit abberufen. Im Alfelder Hotel „Zur Post“ wurde am 31. Oktober das letzte Bier gezapft.

Am 11. Oktober wurde der Grundstein zur neuen katholischen Kirche in Alfeld gelegt

 

November
Am 7. November wurde das durch private Initiative entstandene Hallenbad des Berghotels Marienhagen seiner Bestimmung übergeben. Der Vorsitzende der SPD-Bundestagsfraktion, Herbert Wehner, sprach am 9. November auf der zweiten Pädagogentagung in Alfeld. Mit dem ersten Spatenstich für 24 Altenwohnungen in Alfeld beging die Kreissiedlungsgesellschaft am 14. November ihr 20jähriges Bestehen. Der MTV Banteln hatte bei einem Schauturnen am 16. November Turner aus Sheffield in England zu Gast. Das Duinger Schützenhaus wurde am 22. November eingeweiht, Sack weihte an diesem Tage seine Friedhofskapelle. Am 26. November blickte die Wohnungsbaugenossenschaft Alfeld auf ihr 70jähriges Bestehen zurück. Die letzte Immatrikulationsfeier der PH in Alfeld fand am 25. November statt.

Dezember

Landrat Hinsehe macht den ersten Spatenstich
für das Alfelder Hallenbad

Mit Monatsbeginn fing der Abbruch der PH-Turnhalle an der Winzenburger Straße in Alfeld an. Am 12. Dezember machte Landrat Hinsche den ersten Spatenstich für das Hallenbad in Alfeld. Sorgen über die Auswirkungen der Finanzreform machte sich der Alfelder Rat bei der Verabschiedung des Etats 1970 am 16. Dezember. Ein Großfeuer vernichtete am 17. Dezember die Wirtschaftsgebäude des Bauern Wilfried Mäkeler in Marienhagen. Eine außerordentliche Delegiertenkonferenz des DGB wählte Heinz Greve einstimmig zum Kreisvorsitzenden an Stelle des nach Celle verzogenen Alfeldern Ratsherren Heinz Hochgraefe. Viel Freude brachte das neunte Preisausschreiben der Alfelder Zeitung und des Gewerbevereins, dessen Gewinne am 20. Dezember ausgelost wurden.

Mit Monatsbeginn fing der Abbruch der PH-Turnhalle an der Winzenburger Straße in Alfeld an

 

Quelle: Alfelder Zeitung vom 30. und 31.12.1969